Saalekreis Saalekreis: «Nur reden bringt nichts»
ERMLITZ/MZ. - "Nur reden bringt nichts. Man muss selber tätig werden, wenn man etwas verändern will." Patrick Wanzek zitiert sein Lebensmotto gleich mehrfach im Interview. Es ist die Maxime, die der Sozialdemokrat von seiner Familie mit auf den Weg bekam. Der 27-Jährige hat danach gehandelt. Seit seinem Eintritt in die SPD 2002 übernimmt er politische Verantwortung. Und das sowohl vor Ort in seinem Heimatdorf Ermlitz als auch kreis- und landesweit.
Führt man sich seine Ämter vor Augen, wird das deutlich: Der Student, der Gymnasiallehrer für katholische Religion und Geschichte werden möchte, ist seit 2004 Mitglied des Gemeinde- und Ortschaftsrats und seit 2008 Ortsbürgermeister. Er vertritt Ermlitz als Ortsteil im Gemeinderat Schkopau, leitet dort den Bildungs- und Sozialausschuss, bringt sich als sachkundiger Bürger in den Bildungsausschuss des Kreistages ein. Die Funktion des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden von Schkopau hat der gebürtige Hallenser seit 2004 inne, ist im Kreisverband tätig und mischt seit fünf Jahren in der Landespolitik als Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung und Soziales bei den Jusos mit.
Seine oberste Priorität im Landtagswahlkampf? "Ich möchte Jens Bullerjahn unterstützen, damit er der neue Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt wird", muss Patrick Wanzek nicht lange überlegen. Er findet, dass ein Landtagsabgeordneter fest in dem Wahlkreis, in dem er antritt, verwurzelt sein und ständig den Kontakt zu den Menschen halten sollte. Sein eigener Wahlkampf ist dafür die richtige Übung. "Ich verteile selbst Flyer, spreche die Leute an, will morgens an Pendler kostenlos Kaffee ausgeben und so mit ihnen ins Gespräch kommen", hat sich der künftige Pädagoge vorgenommen.
Wird der 27-Jährige gewählt, würde er in Sachen Bildung und Soziales manches verändern: Der Ermlitzer nennt längeres gemeinsames Lernen bis zur achten Klasse, einen für jeden gültigen Rechtsanspruch auf ganztägige Kita-Betreuung, den kostenlosen Besuch von Kita über Schule bis hin zur Berufsausbildung oder dem ersten Studienabschluss und keine weitere Ausdünnung des Schulnetzes. "Gute Bildungschancen gepaart mit genügenden Arbeitsplätzen werden den Menschen Anreiz sein, nicht mehr abzuwandern", ist Patrick Wanzek überzeugt.
Doch auch andere Themen liegen ihm am Herzen. Er kennt die Sorgen einer immer älter werdenden Bevölkerung im ländlichen Raum. "Die Versorgung sicherzustellen, eine medizinische Betreuung vor Ort, die Aufrechterhaltung des öffentlichen Nahverkehrs und ein schneller Internetzugang sind Probleme, denen wir uns ebenso stellen müssen wie dem steigenden Grundwasser", setzt er weitere Schwerpunkte. Eines ist ihm noch ganz besonders wichtig: "Die Bürger müssen viel stärker an der Politik beteiligt werden, müssen viel öfter Mitspracherecht vor wichtigen Entscheidungen bekommen."