Saalekreis Saalekreis: Jetzt geht es zurück zu «Nessie»
QUERFURT/MZ. - "Ich bin zum ersten Mal in Querfurt mit dabei", berichtete Kate Reid, Deutsch- und Französischlehrerin der "Kilchuimen Academy", die zusammen mit ihrem Kollegen und Biologielehrer Allan Cooper, den Austausch begleitete.
Seit vergangenem Montag hatten die Schotten zusammen mit ihren deutschen Austauschpartnern ein straffes Programm durchlaufen. Nach dem Einchecken in die Jugendherberge in Nebra, wurde am Dienstag zunächst vorbildlich für einige Stunden die Schulbank am Gymnasium Querfurt gedrückt. Anschließend erkundeten die deutschen Schüler zusammen mit ihren Gästen in Kleingruppen die Stadt bei einer Rallye. Am Mittwoch standen unter anderem "Checkpoint Charlie" und die "East Side Gallery" in Berlin auf dem Programm. In Gruppen berieten die Jugendlichen am Donnerstag, welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Schulatmosphäre beitragen könnten. Im Anschluss wurde die Himmelsscheibe in Nebra besichtigt.
Das "Beatles Museum" und die Stadt Halle sahen sich die schottischen Besucher am Freitag ohne ihre deutsche Begleitung an. "Einige Klassenarbeiten müssen noch geschrieben werden", begründete die Projektleiterin Sabine Berndt die Abwesenheit der Querfurter Schüler. Höhepunkt des Austausches bildete am Sonntag die große Abschlussparty, bei der auch die Sieger der Stadtrallye gekürt wurden.
Neben dem gelungenen Abschluss, hatte es den Schotten vor allem unsere Hauptstadt angetan. "Von Berlin waren unsere Schüler sehr begeistert, da sie aus einem kleinen Dorf kommen", erklärte die schottische Lehrerin. "Ja, Berlin ist sehr interessant", stimmte auch Alysha Henderson (16) zu. Die Schülerin der "Kilchuimen Academy" stellte im Kulturvergleich Unterschiede beim Essen fest: "Hier gibt es viel Schinken und Käse." Ihre Austauschpartnerin Christiane Geffert (16) aus Langeneichstädt war von den Schotten begeistert: "Sie sind sehr offen und freundlich. Ich habe mich dazu entschieden, am Projekt teilzunehmen, um Freunde aus anderen Ländern kennenzulernen", berichtete sie. Der Austausch kam auch bei Alasdair Maclellan (17) sehr gut an: "Man lernt unterschiedliche Kulturen kennen und trifft neue Leute."
Neue Bekanntschaften und lehrreiche Exkursionen waren sicher auch der Grund dafür, warum zahlreiche Querfurter Schüler ihr Interesse an dem Austauschprojekt geäußert haben. "Da sich zu viele Schüler gemeldet hatten und wir nur zehn Plätze vergeben konnten, haben wir ein Casting durchgeführt", erklärte die Englischlehrerin Sabine Berndt. Hierbei spielten Englischkenntnisse jedoch keine große Rolle.
Die zehn Kandidaten aus den Klassenstufen sieben bis zehn, die sich gegen ihre Mitstreiter durchsetzen konnten, nehmen von 2010 bis 2012 am "Comenius-Projekt", welches von der EU mit 20 000 Euro gefördert wird, teil. Während dieser zwei Jahre arbeiten die Querfurter Schüler sowohl mit den Schotten als auch mit niederländischen Schulkameraden der CSG "Willem De Zwijger" aus Schoonhoven zusammen am Thema der Gewaltprävention. "Ziel des Programms ist es, gemeinsam Möglichkeiten zu finden, wie man die Atmosphäre in der Schule verbessern kann", erklärt Frau Berndt. "Am Ende der zwei Jahre entsteht eine Broschüre in allen beteiligten Sprachen, die an die Schulen sowie an die Kommunen der Projektländer geht."
Heute hat die Schülerarbeit zunächst ein Ende, denn die Schotten fahren wieder nach Hause. Jedoch kommt es bereits im Herbst 2011 zum Wiedersehen, wenn die Deutschen ihre neuen Freunde in Fort Augustus besuchen, um das Projekt voranzubringen.