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Röglitzer Gerstensaft

Von Gert Glowinski 25.04.2007, 16:19

Röglitz/MZ. - In Röglitz wird seit kurzem Bier gebraut und in Flaschen oder Fässer abgefüllt. In dem Schkopauer Ortsteil hat Getränkegroßhändler Klaus Koth eine kleine Brauerei gebaut - sein Röglitzer Bier erfreut sich bereits wachsender Beliebtheit.

"Wir wollen uns mit der kleinen Brauerei ein neues Standbein schaffen", erklärt Klaus Koth, der seit der Wende in Röglitz Getränke verkauft. Er und sein Sohn Sven haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Bier-Brauen beschäftigt. "Die ersten Versuche mit Pils gingen aber daneben", erinnert sich Sven Koth. "Ab dem dritten Sud waren wir aber sehr zufrieden." Dennoch tüftelt der 40-Jährige mit seinem Freund Gasch immer noch an neuen Rezepturen, schließlich sollen neben den Sorten Pils und dem herben Urquell auch andere Geschmäcker angesprochen werden. Insgesamt sollen zunächst 16 000 Liter pro Jahr hergestellt werden. "Wir brauen natürlich nicht jeden Tag, sondern nur einmal in der Woche", erklärt Koth senior. Demnächst werde man sich an einer neue Richtung probieren: Hefeweizen aus eigener Produktion. "Dafür bekommen wir sogar Besuch von einem Experten aus Bayern. Von ihm erhoffen wir uns hilfreiche Tipps fürs Brauen."

Das neue Bier aus Röglitz hatte bereits durchschlagenden Erfolg. "Wir kommen mit dem Abfüllen der Flaschen gar nicht so schnell hinterher", so Sven Koth, der in dem Familienunternehmen für den neuen Brauerei-Bereich zuständig ist. Deshalb denkt man bereits darüber nach, eine größere Abfüllmaschine zu kaufen. Man habe sich auch bereits einige Angebote angeschaut. Der Bau der kleinen Brauerei hatte bereits 70 000 Euro gekostet, neue Investitionen sind nicht ausgeschlossen.

Aber nicht nur an dem Gerstensaft selbst besteht großes Interesse. "Wir hatten schon Anrufe von Etikett-Sammlern", lacht Klaus Koth. Und tatsächlich ist das Etikett auf den Röglitzer Bier-Flaschen etwas Besonderes. Das Koth'sche Familienwappen ist darauf zu sehen: ein Pferd, ein Schaf, ein Hund und eine Katze - die übereinander stehen, wie bei den Bremer Stadtmusikanten. Und noch eine Besonderheit gibt es: Das Bier ist naturtrüb. "Das wollen wir aber so. Das macht unser Bier eben richtig unverwechselbar", so Klaus Koth. Seite 8