Disziplinarverfahren gegen Peter Kunert Querfurts Bürgermeister Nette kritisiert Fehlerkultur im Land
Das Land will eine harte Disziplinarstrafe gegen Querfurts ehemaligen Bürgermeister Peter Kunert verhängen. Der erfährt Rückendeckung aus seiner Heimatstadt. Amtsinhaber Andreas Nette sieht gar ein grundsätzliches Problem im Umgang der Aufsichtsbehörden mit Bürgermeistern und warnt vor Folgen für die Demokratie.

Querfurt/MZ. - Wegen möglicher dienstrechtlicher Vergehen während seiner 25-jährigen Amtszeit als Querfurts Bürgermeister will das Land Peter Kunert seine Ruhestandsbezüge streichen. Nach Bekanntwerden der entsprechende Disziplinarklage erhält der frühere FDP-Landesvorsitzende nun weitere Rückendeckung aus der Lokalpolitik seiner Heimatstadt. Nachdem der Stadtratsvorsitzender Lothar Riese und Bürgermeister Andreas Nette (parteilos) die vom Landesverwaltungsamt angepeilte Strafe, bereits als „unverhältnismäßig“ und „unangemessen“ gegeißelt hatten, kritisiert nun auch der Chef der Stadtratsfraktion der Liberalen, Reinhard Spilke: „Ich bin mit der Art und Weise und der Form der Abarbeitung dieses Themas absolut nicht einverstanden.“ Die Würdigung der Person werde in den Hintergrund geschoben, fügte er an.