Prozess gegen ehemaligen Sparkassenchef Prozess gegen ehemaligen Sparkassenchef: Gutachter belastet Ex-Manager Spielhagen

Merseburg - Das juristische Tauziehen im Fall des ehemaligen Sparkassen-Managers Volkhard Spielhagen dauert vor dem Oberlandesgericht in Brandenburg an. Jetzt wird der heute 76 Jahre alte frühere Chef der Kreissparkasse Merseburg-Querfurt in einem Gutachten belastet. Spielhagen soll während seiner Amtszeit einer Metall verarbeitenden Firma einen millionenschweren Kredit gewährt haben - allerdings nicht zu marktüblichen Konditionen. So lautet der Vorwurf.
Rund eineinhalb Jahre hatte es gedauert, bis der Gutachter die vom Gericht angeforderte Expertise vorlegen konnte. „Der Sachverständige kommt zu dem Urteil, dass das Darlehen spürbar günstiger als damals üblich gewährt wurde“, sagte Gerichtssprecher Ulrich Zwick auf Nachfrage der MZ. Die Saalesparkasse mit Sitz in Halle als Rechtsnachfolgerin des Bankhauses im Altkreis fordert von ihrem einstigen Vorstands-Vorsitzenden Schadensersatz in Höhe von 1,82 Millionen Euro. Sie wirft Spielhagen schwere Versäumnisse bei der Kreditvergabe an besagtes Unternehmen vor. 2007 hatte der Banker sein Amt aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Da er im Raum Brandenburg wohnt, ist die dortige Gerichtsbarkeit zuständig.
Allerdings setzt sich Spielhagen mit aller Macht gegen das Gutachten zur Wehr. „Er macht zahlreiche Einwände geltend. Nun muss der Sachverständige diese Fakten bewerten“, sagte Zwick. (mz)