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Projekt Projekt: Ein heißes Plädoyer fürs Kinderkriegen

Von UNDINE FREYBERG 21.06.2010, 15:38

MERSEBURG/MZ. - "So können sich Theorie und Praxis immer wieder gegenseitig bereichern und unsere angehenden Kultur- und Medienpädagogen können dort auch praktische Erfahrungen sammeln", sagt Professor Erich Menting, der das Projekt Campus Kids initiiert hatte.

Seit 2006 haben nämlich Studenten der Hochschule Merseburg (FH) die Möglichkeit, ihre Kleinkinder von montags bis freitags zeitweise zwischen 7.30 und 20.15 Uhr in die Obhut der Campus Kids zu geben.

"Dabei geht es nicht etwa um eine ganztägige, sondern nur um eine stundenweise Betreuung, wenn vielleicht von 17 bis 19 Uhr noch eine Vorlesung anliegt und der normale Kindergarten bereits geschlossen hat", so Menting. Denn man gehe ja davon aus, dass die Kinder ansonsten regulär eine Kita besuchen. "Aber indem wir den Studenten die Möglichkeit geben, ihre Kinder im Notfall auf dem Campus abgeben zu können, signalisieren wir ihnen ja auch: Leute, Ihr könnt studieren und trotzdem Kinder bekommen." Denn Studien zufolge seien zum Beispiel viele Akademikerinnen kinderlos. "Dabei muss das nicht sein. Man kann Karriere und Kind durchaus unter einen Hut bringen - zum Beispiel mit Projekten wie dem unseren."

Im Augenblick sind eine professionelle Tagesmutter und mehrere studentische Hilfskräfte für die Kinderbetreuung zuständig. Damit könnten sich die Studenten zum einen Geld hinzuverdienen, zum anderen bringe man dadurch, dass sie fest für 40 Stunden im Monat eingeplant werden können und für mehrere Semester dabeibleiben eine gewisse Kontinuität hinein. Und die Eltern und Kinder haben Bezugspersonen, die nicht schon nach einigen Wochen wieder weg sind. Im Augenblick sind es 15 bis 20 Kinder hauptsächlich im Alter bis drei Jahren, die bei den Campus Kids betreut werden.

Dieser Service ist für die Eltern kostenlos. Möglich macht das die finanzielle Unterstützung durch Hochschule und Studentenwerk, die je 10 000 Euro im Jahr in das Projekt stecken und durch den Studierendenrat, der 2 000 zur Verfügung stellt