1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Porträt in Merseburg: Porträt in Merseburg: Die WM in Kopenhagen ist das große Ziel des Jahres

Porträt in Merseburg Porträt in Merseburg: Die WM in Kopenhagen ist das große Ziel des Jahres

Von Heinz Böttger 20.03.2014, 18:06
Der Schkopauer Gewichtheber Ulrich Dämmig (57) greift immer noch regelmäßig zur Hantel und nimmt auch an Senioren- Wettkämpfen teil.
Der Schkopauer Gewichtheber Ulrich Dämmig (57) greift immer noch regelmäßig zur Hantel und nimmt auch an Senioren- Wettkämpfen teil. Wölk Lizenz

Merseburg/MZ - – Der Ball des Sports im cCe-Kulturhaus Leuna, auf dem sich alljährlich die besten und populärsten Sportler des Saalekreises, Vertreter aus Kommunalpolitik und Sponsoren aus der Wirtschaft treffen, war wieder ein tolles Ereignis. Nicht alle, die bei der von der Mitteldeutschen Zeitung und dem Kreissportbund getragenen Wahl nach den populärsten Einzelsportlern und Mannschaften auf dem Stimmzettel standen, konnten vor Ort sein. „Schade, dass ich diesen Höhepunkt verpasst habe“, meinte denn auch der Viertplatzierte in der Männerwertung, der Gewichtheber Ulrich Dämmig vom MSV Buna Schkopau.

„Gerade das Zusammensein mit Sportlern und Funktionären anderer Sportarten ist ein belebendes Element“, fügt er an. „Da ich den Ball schon einige Male erlebt habe, weiß ich, wovon ich rede“, ergänzt er. Aber in seiner Funktion als Landestrainer musste er mit dem Sachsen-Anhalt-Team zum Länderpokal ins sächsische Rodewisch reisen, wo der Wettkampf an jenem Abend mit dem Wiegen begann.

Ulrich Dämmig, der 1957 in Döbeln geboren wurde, dann mit 13 Jahren in Leipzig mit dem Gewichtheben begann, besuchte schließlich die Sportschulen in Leipzig und Frankfurt/Oder. Er gehörte zu den Spitzenathleten im Nachwuchsbereich der DDR. „Aber der große Titel blieb mir versagt“, erinnert er sich. So endete seine leistungssportliche Laufbahn 1976. Nach dem Abitur studierte er von 1978 bis 1982 an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig und verließ die Einrichtung als Diplomsportlehrer. Anschließend wurde Dämmig Bezirkstrainer in Halle. Seit 1990 ist er beim Landessportbund als Landestrainer/Geschäftsführer für Gewichtheben und Kraftsport angestellt. Der in Raßnitz wohnende und für den MSV Buna Schkopau startende Dämmig hat also nie seine Hände von der Hantel gelassen. Im Jahr 2000 packte ihn der sportliche Ehrgeiz dahingehend, dass er in das Geschehen der Senioren-Wettkämpfe einstieg. Der heute 57-Jährige startet in der Altersklasse 5 (Lebensalter 55 bis 59) in der Gewichtsklasse bis 105 Kilo Körpergewicht.

„Und dann gönnte ich mir noch eine Premiere“

Das Jahr 2013 war für den Heber in der Seniorenklasse ein überaus erfolgreiches. So erreichte er bei den deutschen Meisterschaften der Masters in seiner Alters- und Gewichtsklasse den zweiten Platz im Zweikampf. 77 Kilo im Reißen und 109 Kilo im Stoßen brachte er dabei zur Hochstrecke. „Und dann gönnte ich mir noch eine Premiere“, berichtet Dämmig. „Ich fuhr im Mai zur Europameisterschaft der Masters nach Kusadasi in die Türkei.“ Das Flair dort hat den Raßnitzer total begeistert. Zudem konnte er seine Leistungen noch etwas steigern (78/110 Kilo) und damit als Dritter aufs Podium steigen.

Auch in diesem Jahr hat sich Dämmig mit seinem Start bei zwei Landesturnieren schon etwas in Form gebracht. Schließlich will er im April bei den Landesmeisterschaften in Samswegen und den deutschen Meisterschaften in Ohrdruf an den Start gehen. Dort will er 80 Kilo im Reißen und 110 Kilo im Stoßen erreichen. „Mal sehen, wie weit ich damit komme“, stellt er sich die Frage. Da Dämmig aus zeitlichen Gründen im Mai in Ungarn bei den Europameisterschaften nicht an den Start gehen kann, hat er sich einen anderen Höhepunkt für dieses Jahr vorgenommen. „Mit meiner Frau Ophelia, die viel Verständnis für mein Hobby hat, reise ich Anfang September nach Kopenhagen“, blickt er voraus. Aber es wird keine reine Urlaubsreise, das ist sicher.

Denn Dämmig will in der dänischen Hauptstadt an den Weltmeisterschaften der Masters teilnehmen. Und dafür drückt ihm auch seine Tochter Linda, die ebenfalls dem Sport mit der Hantel verfallen ist, ganz fest die Daumen. Sie vertrat übrigens beim Ball des Sports Familie Dämmig im cCe. Schließlich gehörte sie als Fünftplatzierte in der Frauenwertung zu den beliebtesten Sportlerinnen.