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Polizeirevier Saalekreis Polizeirevier Saalekreis: Der beste Schutz gegen Trickbetrüger

Von SUSANN SALZMANN 07.12.2015, 20:35
Blick auf die Dienstmarke eines Kriminalbeamten, die mit dem jeweiligen Landeswappen versehen ist.
Blick auf die Dienstmarke eines Kriminalbeamten, die mit dem jeweiligen Landeswappen versehen ist. Salzmann Lizenz

BRAUNSBEDRA - Wie man sich am besten vor Trickbetrügern schützt, darüber hat Ingolf Graichen von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeireviers Saalekreis jetzt informiert.

„Die Eingangstür ist das Haupthindernis“, erklärte er. Das schnelle Hineinbitten von Unbekannten in Wohnung oder Haus sei falsch. Besser sei, sich das Anliegen schildern zu lassen und nach einem Ausweis zu fragen. Letzteren sollte man sich durch einen Türspalt geben lassen, wobei eingebaute Sicherungen wie Sperrriegel oder eine Türkette aktiviert bleiben sollten. Nicht schaden könne auch, durch den Türspion erst einen Blick auf die Person zu werfen. Seien keinerlei zusätzliche Türsicherungen vorhanden, gebe es die Möglichkeit einer Türkette, die mittels Öse am Klinkengriff angebracht werden kann. Das andere Ende könnte dann an der Wohnungswand befestigt werden.

Überprüfen der Personalie

Um die Identität der Person vor der Tür zu klären, sollte man das Ausweisbild mit ihm oder ihr vergleichen und bei der vielleicht genannten Firma anrufen, ob der Mitarbeiter auch tatsächlich dort arbeitet. Die Nummer dafür sollte aber selbst im Telefonbuch oder im Internet nachgeschaut werden. Telefonverbindungen auf der Visitenkarte des Besuchers könnten ansonsten zum Komplizen des Täters führen. Es gelte immer Sorgfalt vor Schnelligkeit.

Jeder, so ein weiterer Rat, sollte in etwa über das Aussehen von Wappen oder Ähnlichem informiert sein. „Kriminalbeamte tragen zum Beispiel eine Marke, auf deren Rückseite das jeweilige Wappen und eine Nummer steht“, so Graichen. Im Zweifelsfall könne man das Polizeirevier anrufen, von dem aus die unbekannte Person entsandt worden sein soll.

Notlügen helfen

Zudem sollte man die Sicherungsmerkmale und die Beschaffenheit von Geldscheinen kennen, wissen, wie sich Hologramme verändern. Generell rät der Kriminalbeamte, nur Geld vom Konto abzuheben, wenn es tatsächlich auch benötigt wird – und vor allem nicht in aller Öffentlichkeit und für jeden einsehbar das Geld in aller Ruhe in der Bank nachzuzählen.

Stehe der vermeintliche Trickbetrüger bereits in der Küche, sollte man wissen, was dort alles liegt. Messer, Schere oder Gabel könnten wirksame Instrumente für einen Täter sein, mit denen er spielen und so seinen Fragen Nachdruck verleihen kann. Auf Fragen zur Lebenssituation sollte man in keinem Fall sagen, dass man allein sei. Besser sei die Antwort: „Mein Mann kommt gleich“, auch wenn es eine Notlüge sei.

Vorsicht beim Enkeltrick

Ingolf Graichen sagte, dass man Fremden mit einem gesunden Misstrauen gegenübertreten soll. Würden vermeintliche Verwandte telefonisch Geldforderungen stellen, müssten sofort die Alarmglocken schrillen. Auch wenn der Enkeltrick nur gelegentlich verübt werde, handele es sich im Einzelfall um hohe erbeutete Geldsummen, so die Erfahrung von Ingolf Graichen. (mz)

Ingolf Graichen von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zeigt eine Türkette.
Ingolf Graichen von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zeigt eine Türkette.
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