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Pokemon Go Pokemon Go: Rattfratz-Plage in Merseburg

Von Martin Walter 21.07.2016, 08:30
Ein Bluzuk taucht vor dem Merseburger Marktplatz auf.
Ein Bluzuk taucht vor dem Merseburger Marktplatz auf. Martin Walter

Merseburg - Seit Tagen laufen sie mit Blick auf ihre Smartphones durch die Orte des Saalekreises – die Pokémonjäger. Ihr Ziel ist es, so viele dieser virtuellen Monster wie möglich zu fangen. 151 gibt es davon.

Wenn man die Pokémon GO-App auf dem Smartphone geöffnet hat und sich durch die Gegend bewegt, so scheinen diese drolligen Tierchen mit Hilfe der Kamerafunktionen vor realem Hintergrund aufzutauchen – Augmented Reality nennt sich dieses Prinzip. An einigen Punkten tauchen die Pokémons dabei jedoch häufiger auf, als an anderen, wie ein Selbstversuch zeigt.

Kleine Biester

Auf den Wald- und Feldwegen sowie entlang eines Gewässers in einer eher ländlichen Gegend erschien nur eines dieser kleinen Biester, während immerhin ein aufgeschrecktes und reales Reh den Weg passierte. Vielleicht sind die virtuellen Tiere nicht so scheu und naturverbunden wie ihre leibhaftigen Vorbilder und suchen die Nähe zu menschlichen Siedlung.

Und tatsächlich, in Merseburg wimmelt es nur so von Pokémons, wenn auch primär vom Typ Ratt-fratz, kleine nagerähnliche Wesen, die beispielsweise den Schlosspark bevölkern. Auch vor und sogar in der Merseburger Lokalredaktion drängen sich die Pokémons im Minutentakt auf den Display.

Erfahrungspunkte

Mit jedem erbeuteten Pokémon bekommt man Erfahrungspunkte und steigt so im Level. Das Einfangen funktioniert mit Hilfe sogenannter Pokébälle, die man durch Streichen über den Bildschirm auf die Pokémons schleudert.

Pokébälle sowie weitere für das Spiel hilfreiche Gegenstände, lassen sich an den sogenannten Pokestops ergattern. Hat man schließlich Level Fünf erreicht kann man Arenen erobern und seine Pokémon dort gegeneinander kämpfen lassen.

Auch Pokestops und Arenen zeichnen sich durch ihre Seltenheit in ländlichen Gebieten aus, während in der Kreisstadt alle paar Meter einer dieser Punkte lauert. Vornehmlich findet man sie an Sehenswürdigkeiten. In Merseburg dienen dazu beispielsweise das Alte Rathaus und das Schloss. Dabei reicht es jedoch, sich in der Nähe dieser Orte aufzuhalten. Hilft dies womöglich trotzdem die Pokémon-spielende Generation auch für das Innere solcher kulturellen Gebäude zu interessieren?

Pokémon-Jäger

„Ich denke, dabei geht es zu 99 Prozent um das Spiel und glaube nicht, dass dadurch größere Effekte für uns entstehen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren“, meint Kerstin Wille, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit für den Merseburger Dom.

Merseburgs Kulturamtleiter Michael George sagt: „Es freut mich, dass Merseburg dabei ist und auf diese Weise erkundet werden kann“. Zudem wünscht er, dass „alle Pokémon-Jäger heil an ihren Zielen ankommen“. Denn ausgelöst durch die Unachtsamkeit während des Spielens sind international schon einige Unfälle bekannt geworden.

Der Saalekreis ist davon bisher anscheinend verschont geblieben. „Im Gegensatz zu anderen Städten haben wir noch keine Pokémon-Unfälle zu beklagen“, so Polizeisprecher Alexander Junghans. (mz)