Pläne für Merseburg Pläne für Merseburg: So will Stadt die Anlieger vor Durchgangsverkehr schützen

Merseburg - Die Anwohner im Spergauer Weg in Kötzschen sind in Sorge: Sie befürchten mit der Freigabe der noch in Bau befindlichen L 178n eine deutlich höhere Verkehrsbelastung in der Straße. Bislang wird diese vor allem von Anliegern genutzt. Auch landwirtschaftliche Maschinen rollen über die Straße in Richtung Felder. Da im Zuge des Baus der Südumfahrung L 178n jedoch auch der Knoten zum Spergauer Weg ausgebaut und mit einer Ampel versehen wird, befürchten die Anlieger, dass künftig viele Fahrzeuge hier abbiegen, wenn sie nach Kötzschen hinein wollen.
Die Stadt will in diesem Bereich eine deutlich höhere Verkehrsbelastung jedoch nicht einfach hinnehmen. Sie ist verantwortlich für die kommunale Straße und will dementsprechend handeln, wie Gerd Heimbach, der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes der Stadt im Gespräch mit der MZ erklärte. „Wir werden die Strecke nur für Anlieger und den landwirtschaftlichen Verkehr freigeben“, betonte Heimbach. Die Straße soll entsprechend beschildert werden. „Wenn das den Durchgangsverkehr nicht fernhält, ist es in einem zweiten Schritt auch möglich, Poller zu errichten, die nur die Landwirte entfernen können“, erklärte der Amtsleiter.
L178n wird seit über dreizehn Jahren geplant und seit diesem Jahr gebaut
Kritik aus Kötzschen, dass die Stadt das Problem bislang nicht auf dem Schirm hatte, weist Heimbach zugleich energisch zurück. Die L 178n werde seit über dreizehn Jahren geplant und seit diesem Jahr gebaut. „Bereits im Planfeststellungsbeschluss von 2014 haben wir die Gefahr erkannt und erklärt, dass der Spergauer Weg entsprechend beschildert wird“, sagte er.
Darüber hinaus unterstrich Heimbach die Notwendigkeit des Knotenausbaus in diesem Bereich. „Zum einen verläuft dort ein Radweg quer über die L 178n, der sichere Querungen ermöglichen soll“, sagte er. „Zum anderen erfolgt auf der Gegenseite ein Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet.“ Diese Zufahrt sei derzeit zwar nicht nötig. „Aber wir wollten uns diese Chance nicht vertun, für den Fall, dass sich das Gewerbegebiet noch weiter entwickelt und neue Ansiedlungen kommen“, erklärte der Amtsleiter.
Da die Straße des Friedens nach der Freigabe der Südumfahrung zudem von einer Landesstraße auf eine kommunale Straße herabgestuft werden soll, glaubt man bei der Stadt zudem, dass künftig auch der Pkw-Verkehr auf der Strecke deutlich zurückgehe. „Zumindest haben wir dann auch dort die Möglichkeit, durch weitere Sicherheitseinbauten die Attraktivität zu senken“, ergänzte Gerd Heimbach. Die Folge könnte dann sein, dass die Straße wirklich nur noch von den Autofahrern genutzt wird, die keine andere Möglichkeit sehen. (mz)