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Kötzschen in Sorge Kötzschen in Sorge: Bringt L 178n neue Probleme, statt Entlastung?

Von Michael Bertram 15.11.2018, 09:43
Peter Lipinski studiert im Spergauer Weg eine Skizze aus den Bauplänen für die L 178n.
Peter Lipinski studiert im Spergauer Weg eine Skizze aus den Bauplänen für die L 178n. Peter Wölk

Merseburg - Der zügig fortschreitende Bau der Landesstraße 178n zwischen Merseburg und Beuna bereitet einem Teil der Einwohner von Kötzschen zunehmend Sorgen. Grund ist die Befürchtung, nach der Freigabe der Tangente, die vor allem die viel befahrene Straße des Friedens vom Schwerlastverkehr befreien soll, deutlich mehr Fahrzeuge vor der Haustür zu haben. Konkret geht es ihnen dabei um den Spergauer Weg.

Die Straße, die derzeit praktisch nur von Anliegern genutzt wird, ist ein Stich zwischen der Straße des Friedens und der künftigen L 178n. Derzeit handelt es sich um eine Sackgasse, was den Fahrzeugverkehr ohnehin gering hält. Zudem machen alte Betonplatten die Straße für den fließenden Verkehr wenig attraktiv. „Aber der Spergauer Weg, so sehen es die Planungen zumindest vor, soll im Zusammenhang mit der L 178n ebenfalls ausgebaut werden“, klagt nun Peter Lipinski, Kötzschener und Vorsitzender des dortigen Heimatvereins.

Östlicher Teil des Spergauer Wegs soll ausgebaut werden

Der Ausbau gilt zumindest für den Kreuzungsbereich der L178n mit dem Spergauer Weg, wo auch eine Ampel errichtet werden soll, um die Verkehrsströme zu lenken. Damit der Verkehr in Richtung des Gewerbegebiets fließen kann, soll der östliche Teil des Spergauer Wegs ausgebaut werden, was auch für die Anwohner in Kötzschen durchaus verständlich ist. Allerdings ist auch auf der anderen Seite der L 178n eine bessere Anbindung geplant. Viele Autofahrer könnten den Weg nach Kötzschen über den Spergauer Weg suchen, befürchten die dortigen Anlieger.

„Zumal ja auch der Straßenverlauf zwischen dem Bahnübergang bei Beuna und Großkayna verändert wird“, erklärt Lipinski. Der Anschluss der Straße an die dort dann endende L 178n erfolgt nämlich in Form einer Gabelung. „Ein direkter Weg nach Kötzschen rein wird dann nicht mehr bestehen“, sagt Lipinski. Die dann deutlich umständlichere Fahrweise über eine Kreuzung könnten Autofahrer abschrecken und zusätzlich verleiten, den Spergauer Weg zu nutzen, so die Sorge.

Neue Gefahren durch höhere Verkehrsbelastung?

Das Problem ist nicht nur der zusätzliche Lärm: „Diese Straße ist ja nicht einmal richtig ausgebaut, sondern nur asphaltiert“, sagt Lipinski. So fehlen vor den im Spergauer Weg befindlichen Häusern beispielsweise Bordsteine. „Da können sich bei einer höheren Verkehrsbelastung natürlich ganz neue Gefahren ergeben“, meint er. In einer Veröffentlichung hat Lipinski die Einwohner informiert. Weitere Schritte seien zunächst nicht geplant.

Die Bürger hoffen, dass die Stadt, die für den Spergauer Weg zuständig ist, aus eigener Kraft reagiert und beispielsweise den Schwerlastverkehr über eine neue Beschilderung fernhält. „Das wäre ein gutes Mittel“, meint Lipinski, der auch um die Zukunft der Feste an den Teichen in Kötzschen bangt. „Wenn hier rund um die Uhr Fahrzeuge rollen, können wir die Veranstaltungen nicht mehr wie bisher durchführen“, sagt er. „Eine aufwändigere Absicherung würde ja auch die Kosten in die Höhe treiben.“ (mz)