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Perspektiven für Geiseltal Perspektiven für Geiseltal: Gemeinsam für Tourismus anpacken

Von Nikta Vahid 16.11.2015, 18:13
Geiseltalsee
Geiseltalsee MZ Lizenz

Braunsbedra - Neue Perspektiven für den Tourismus im Geiseltal, so lautet das Thema einer Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung am Montagnachmittag in der Pfännerhall in Braunsbedra. „Schon zu DDR-Zeiten gab es den Plan, dass nach der Auskohlung des Geiseltals ein großer See entstehen soll. Den haben wir nun“, leitet SPD-Landtagsmitglied Verena Späthe die Diskussionsrunde ein. In den folgenden zwei Stunden geht es darum, wie sich der Geiseltalsee in Zukunft entwickeln soll.

Neben dem Bürgermeister von Braunsbedra, Steffen Schmitz (CDU), und seinem Kollegen Andreas Marggraf (parteilos) aus Mücheln nehmen am Gespräch auch teil: die SPD-Bundestagsabgeordnete für die Altmark, Marina Kermer, sowie Steffen Eichner, stellvertretender Präsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt. Kermer war bereits im Juli am Geiseltalsee in Mücheln, um sich ein Bild zu machen.

Masterplan wird fortgeschrieben

Bürgermeister Steffen Schmitz stellt am Montag den bereits in den 90er Jahren entstandenen und jüngst fortgeschriebenen Masterplan vor. Die Weiterentwicklung des Plans erfolgte in Zusammenarbeit mit Experten der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH.

Diese Planungsvorschläge betreffen Orte rund um den See. Mücheln etwa, dessen bis dato noch schwer erreichbarer Strand für Ortsfremde bald besser zu finden sein soll. Oder der Weinberg, der bald per Boot erreichbar sein soll. „Im Hinblick auf unser älteres Publikum kam auch die Idee einer Seilbahn vom Bootsanleger hoch auf den Berg auf“, sagt Steffen Schmitz. Der Surf-Spot in Frankleben soll für Wind- und auch für Kitesurfer etabliert werden. Auch in Braunsbedra sollen Veränderungen vorgenommen werden. So soll die Stadt besser an Neumark angebunden und in diesem Bereich ein Grüngürtel angelegt werden, die Anbindung zwischen See und Bahnhof soll verbessert werden. An der Realisierung all dieser Pläne sollen die Beteiligten des Geiseltaltourismus künftig arbeiten.

Steffen Schmitz wünscht sich hierfür eine enge Zusammenarbeit. Immer wieder fällt auch der Vergleich zu den Nachbarn in Sachsen. So habe das Leipziger Neuseenland schon von Beginn an einen funktionierenden Tourismus-Verein, dem Gemeinden, Städte, Tourismusunternehmen, Hotels, aber auch lokale Partner wie die Sparkasse und der Mitteldeutsche Verkehrsverbund angehören, sagt Verena Späthe. Reinhard Hirsch vom Interessen- und Förderverein Geiseltalsee kritisiert eine fehlende Vernetzung der Akteure. Er vermisse einen gemeinsamen Ansprechpartner, sagt er und erhält dafür viel Beifall aus den Reihen des Publikums. Auch Steffen Eichner findet klare Worte:

„Die Leipziger sind uns meilenweit voraus“, sagt er, betont, dass das Geiseltal nicht mehr alle Zeit der Welt habe und man endlich die Ärmel hochkrempeln müsse. Im Hinblick auf den Masterplan gelte es, sich aufs Nötige zu beschränken und dies schnell in die Tat umzusetzen. Marina Kermer stimmt zu. „Es ist fünf vor zwölf, die Zeit läuft davon“, sagt sie, die Akteure sollen „nicht mehr nur reden, sondern machen“. (mz)