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Nostalgie Verein Nostalgie Verein: Vögel besetzen alte Trafo-Station

Von Regina Retzlaff 01.07.2002, 15:40

Nemsdorf/MZ. - Schließlich fand sich doch ein neuer Eigentümer, der den Bau zum symbolischen Preis von der Meag bekam - die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Merseburg-Querfurt nahm nicht nur diese Station unter ihre Fittiche, um daraus eine Vogelwarte zu machen, einen Zufluchtsort für gefiederte Gäste sozusagen. "Wir haben dann das Geld für bauliche Veränderungen an der Station zur Verfügung gestellt. Zwei Drittel der Mittel kamen allerdings aus dem Fördertopf", erklärt Anke Leopold, Sachbearbeiterin bei der Unteren Naturschutzbehörde.

Die Barnstädter Baufirma Weber führte die Arbeiten aus. Dach und Außenputz mussten gemacht werden. "Neu an der Sache ist, dass sich ein Verein mit einbrachte", so Leopold weiter. Und zwar der Nostalgieverein Barnstädt, der unter Federführung von Heinz-Otto Bohndorf bereits dort eine Turm-Trafo Station zu einem technischen Denkmal umgebaut hat (die MZ berichtete). Der Verein hat an der Nemsdorfer Station die Türen und das Podest repariert, Fenster mit Gittern versehen, Malerarbeiten und Beschriftungen und den Innenausbau ausgeführt. "Es wurde ja auch genehmigt, an der Turmstation durch Konsolen und Isolatoren mit Drähten Sitzmöglichkeiten für die Vögel zu schaffen", beschreibt Heinz-Otto Bohndorf während der feierlichen Übergabe nach Fertigstellung der Station.

Die Schlüsselgewalt über die Vogelwarte soll künftig Walter Staßfurth haben. Das Vereinsmitglied wohnt nicht nur wenige Meter entfernt, er hat sich auch beim Umbau schon als der "gute Geist" erwiesen.

Er weiß zu berichten, dass die Station in einem Gebiet steht, in dem schon mehr als 30 Vogelarten festgestellt wurden. Nachtigall, Singdrossel, Pirol, Amsel, aber auch Milane und Bussarde sind in großer Anzahl vorhanden. Das habe man vor allem der nahegelegenen Mülldeponie mit ihrem reichhaltigen Futterangebot zu verdanken.

Eine Dokumentation über die Vogelarten soll einmal im unteren Teil der Station eingerichtet werden, der künftig vom Verein genutzt werden soll (ohne jedoch die Tiere ständig zu stören), während sich oben die Vögel und Fledermäuse einrichten werden. Um ihnen den Ein- und Ausflug zu ermöglichen, wurden aus den Lüfterziegeln übrigens die Stege entfernt.