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Noch unentdecktes Fachkräftepotential

07.09.2008, 16:16

Merseburg/MZ. - Die aktuelle Entwicklung im Agenturbezirk Merseburg zeigt, dass immer mehr Unternehmen Bewerbern mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Chance geben. Erfreulicherweise erhalten auch Jugendliche an der Schwelle in den Berufsstart eine Chance für eine Ausbildung in der Region. Beispielhaft sei hier die Firma Veranstaltungs- und Dienstleistungszentrum Bad Dürrenberg genannt. Zwei junge Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen haben hier kürzlich ihre Ausbildungsverträge als Bürokaufmann und Koch unterschrieben und ihre Ausbildung bereits begonnen. "Bei den meisten Tätigkeiten hat die Behinderung gar keine Auswirkung auf den Arbeitserfolg, weil häufig körperliche Defizite ausgeglichen werden können", so Kuhnert.

"Die betroffenen Arbeitnehmer sind leistungswillig und unseren Erfahrungen nach oft in besonderem Maße motiviert", ergänzt er. Als positiven Nebeneffekt sparen Unternehmer durch die Beschäftigung Schwerbehinderter die Kosten bei der jährlichen Ausgleichsabgabe. Wollen Unternehmer einen behinderte Menschen ausbilden oder einstellen, klärt die Agentur für Arbeit zunächst wer sogenannter "Kostenträger" ist, das heißt, wer die Gelder für welche Leistung zahlt. Ist die Arbeitsagentur selbst Kostenträger kann die Beschäftigung der neuen Arbeitskraft mit einem Eingliederungszuschuss oder Ausbildungszuschuss unterstützt werden. Arbeitgebern können weiterhin die Kosten für eine befristete Probebeschäftigung behinderter Arbeitnehmer bis zu einer Dauer von drei Monaten erstattet werden. Außerdem können die Agenturen für Arbeit eine finanzielle Unterstützung geben, um den Arbeitsplatz behindertengerecht auszustatten.