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Natur Natur: Sorgen am Hermannseck

Von regina retzlaff 17.04.2013, 18:44
Wo kommt man Damwild so nahe? Und vor allem ist der Besuch des Tiergeheges am Hermannseck kostenlos.
Wo kommt man Damwild so nahe? Und vor allem ist der Besuch des Tiergeheges am Hermannseck kostenlos. PETER WÖLK Lizenz

Ziegelroda/MZ - Lange haben sie auf den Frühling gewartet. Nun packen die Mitglieder des Fördervereins Heimattierpark Hermannseck tüchtig zu, um das Gehege und das Drumherum in Ordnung zu bringen. „Obwohl wir 60 Vereinsmitglieder haben, sind immer nur vier wirklich aktiv, packen zu und organisieren“, schildert Vereinsvorsitzender Erich Klukas die Misere, in der man dort am Hermannseck momentan steckt.

Um das Damwild und die Vögel in den Volieren kümmern sich nun Klukas und auch Uwe Beuthan, das Vereinsmitglied aus Ziegelroda, neben ihrem täglichen Job. Dazu helfen ihnen ehrenamtlich Danny Klukas und Ronald Krämer, der einmal eine Maßnahme hier als Tierpfleger hatte. „Bei all unseren Arbeiten war uns die ASG Mücheln schon seit Jahren ein zuverlässiger Partner. Doch jetzt sind die von ihr eingereichten Maßnahmen nicht genehmigt worden. So stehen wir ohne Tierpfleger da“, erzählt Klukas. Aber am Donnerstag soll es ein klärendes Gespräch im Jobcenter geben, auf das der Verein große Hoffnungen setzt. So jedenfalls gehe es nicht ewig weiter, sind sich Klukas und Beuthan sicher. Am Besten wäre eine Lösung, die über einen längeren Zeitraum wirksam wäre, wünschen sich die beiden. Denn nicht nur die Tiere brauchen Pflege, auch am Uhu-Brunnen müsste einmal Hand angelegt, die Wanderwege müssten freigeschnitten werden. Aber der Verein alleine könne das nicht leisten. Der will sich in diesem Jahr vor allem auf die Werterhaltung konzentrieren.

„Wir sind gut über den Winter gekommen. Es gab genug Futter, das wir von den Agrarunternehmen in Kleineichstädt und Burgscheidungen bekommen. Dazu hat uns der Bauhof von Querfurt unterstützt, der das Futter aus Kleineichstädt holte. Frau Theile aus Gatterstädt hat uns zudem Vogelfutter und Lecksteine gesponsert, als sie ihren Futtermittelhandel auflöste“, erzählt Erich Klukas weiter. Der Verein habe im Winter zudem die Straße und den Waldparkplatz geräumt, denn auch bei Schnee, oder gerade deshalb, seien doch viele Leute gekommen, um sich am Hermannseck zu erholen.

Damit die Besucher auch in der Frühlingssaison ein ordentliches Gehege vorfinden, hat der Verein nicht nur die Raufen sauber gemacht und Müll eingesammelt. Die Futterflächen sind sauber und werden nun mit Splitt versehen. Dazu hat Klukas seinen privaten kleinen Radlader mitgebracht. Mit dem transportiert sein Sohn Danny den Splitt ins Gehege. Hirsch „Elvis“, eigentlich ein sehr zahmes Tier, nimmt bei dem Lärm schnell einmal Reißaus. „Aber der Splitt tut den Tieren gut. Sie brauchen die scharfen Steine“, schmunzelt Erich Klukas. Wenn sie nämlich darauf laufen, werden ihre Hufe nicht nur gesäubert. Man erspart sich dann auch das Beschneiden.