Musikschule Merseburg Musikschule Merseburg: Welche Instrumente sind besonders beliebt?

Merseburg - Im Kammermusiksaal wird geprobt. „Have yourself a merry little Christmas“, ein populäres Weihnachtslied, erklingt beim Nachwuchsorchester der Merseburger Musikschule „J.J. Quantz“. Es geht auf Weihnachten zu, die Musiker bereiten sich auf einige Höhepunkte vor.
Da wäre ein Weihnachtskonzert am Sonnabend, 16 Uhr, im Schlossgartensalon mit Ensembles, Orchester und Solisten und unter anderem dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Am 14. Dezember, 17 Uhr, folgt ein Konzert im Elisabeth-Schumann-Saal des Ständehauses.
Mehr als 800 Kinder und Erwachsene in der Musikschule Merseburg
Mehr als 800 Kinder und Erwachsene werden in der Merseburger Musikschule unterrichtet - einer Einrichtung mit Tradition. Sie gilt als älteste ihrer Art in Ostdeutschland. 1949 habe erst eine private Musikschule in Bad Lauchstädt existiert, sagt Direktor Matthias Sanke. Es sei die Gewerkschaft gewesen, die eine Musikschule auch in Merseburg wollte.
Im Dezember 1949 gab es ein erstes Konzert mit Weihnachtsmusik, 1950 seien beide Musikschulen vereint und der Kreisvolkshochschule unterstellt worden. „Dann ging es schnurstracks nach vorn“, so Sanke. 1953 hatte die Einrichtung 1.600 Schüler. Hauptsitz war das Ständehaus, Unterricht fand in Schulen statt. Im April 1970 folgte der Umzug ins Schloss. Heute unterrichten 40 hauptamtliche und Honorarlehrer.
Musikschule Merseburg: Außenstellen in Mücheln, Bad Dürrenberg, Leuna, Bad Lauchstädt, Zöschen
Mit 1.600 Schülern wie 1953 hätte man in Merseburg übrigens nun ein Problem, auch wenn Sanke findet: je mehr, desto besser. „Wir haben zu wenige Räume“, sagt er. Selbst seines und das Lehrerzimmer seien ständig belegt. In Merseburg lernen 550 Schüler, weitere in Außenstellen in Mücheln, Bad Dürrenberg, Leuna, Bad Lauchstädt, Zöschen.
Nach der Wende seien die Schülerzahlen gestiegen, trotz demografischen Wandels, so Sanke. „Es ist an sich schon eine Leistung, dass nicht auch unsere Schülerzahlen gesunken sind.“ Statt anfangs zwei musizieren inzwischen auch über 40 Flüchtlinge mit.
Gitarre, Klavier oder Violine in der beliebtheit vorn
In der Beliebtheit liegen laut Sanke Gitarre, Klavier oder Violine vorn. Das Tiefe Blech indes sei nicht so gefragt, Posaune etwa lernen noch zwei Schüler. Großer Wert, sagt der Direktor, werde auf Ensembles gelegt - Kammerorchester, Jazz-Bigband, Nachwuchs-Bigband, Nachwuchsorchester. Und gemischte Ensembles, die sich auch ändern, wenn Schüler die Schule verlassen.
„Es muss immer wieder von klein auf nachgezogen werden.“ Die musikalische Früherziehung beginnt mit zwei Jahren, älteste Musikerin ist eine 84-Jährige.
››Konzerte am 2. Dezember, 16 Uhr, und 14.Dezember, 17 Uhr, Eintritt fünf Euro, Kinder frei (mz)