Monitore am Krankenbett
Merseburg/MZ. - Solche Fälle sind nichts Außergewöhnliches auf der operativen Intensivstation im Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg, berichten Stationsarzt Peter Giesemann und Stationsschwester Martina Philipp. Die fünf Betten sind häufig komplett belegt. Schwerverletzte nach plötzlichen Unfällen, Schwerkranke vor und nach der Operation, Krebskranke - Patienten, die wegen ihres Zustandes rund um die Uhr unter Beobachtung stehen müssen, kommen auf die Intensivstation. Meist werden sie in Merseburg behandelt, einige aber auch in anderen Kliniken. Manche bleiben nur wenige Stunden, andere Tage oder gar Wochen.
Die ITS, wie sie kurz genannt wird, ist eine hoch technisierte Station. Der Monitor neben jedem Bett ist Standard, auf ihm können Ärzte und Schwester auf einen Blick die Körperfunktionen überprüfen. Die Werte aller Patienten laufen noch einmal über einen Bildschirm im Schwesternzimmer. Ständig überwachen, um rechtzeitig reagieren zu können - das kann lebensrettend sein und das weiß auch jeder hier. Im Frühdienst kümmern sich drei, während der Spät- und Nachtschicht zwei Schwestern um die Kranken, das sind mehr als im "normalen" Krankenhausbetrieb. Auch sonst gelten andere Regeln: Angehörige und Besucher dürfen nur zu bestimmten Zeiten und mit Schutzkleidung in die abgeschlossene Abteilung, die Hände müssen desinfiziert werden.
Seit 1995, seit der erste Teil des Neubaus steht, gibt es im Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg die separate Intensivstation. Solange arbeitet auch Schwester Martina hier. Der Dienst verlangt ständig volle Aufmerksamkeit. "Was ich nicht im Blick habe, hab ich im Ohr", beschreibt sie die stete Konzentration auf das Umfeld. Das für den Fremden gleiche Summen und Surren der Geräte hat für sie eine feste Melodie. Jedes klingt anders, und "falsche Töne" hört sie sofort heraus. Ein Signal, dass sie sofort nach dem Rechten sehen muss.