Pläne am Brühl Mitten in der City von Merseburg entsteht eine Residenz für Senioren

Merseburg/MZ - Die Zeiten haben sich geändert. Als es 2014 in Merseburg um den Neubau einer Seniorenresidenz im Bereich Preußerstraße/Brühl ging, sahen manche Stadträte und auch die MZ-Leser das Projekt kritisch. Zu klobig erschien das geplante Gebäude mit dem Flachdach. Jetzt packt ein neuer Investor das Projekt an und hat aus der Kritik von damals offenbar gelernt.
Statt eines Klotzes will die Cureus GmbH aus Hamburg hier ein Gebäude errichten, das nicht als Fremdkörper daherkommt. „Ich bin Stadtplaner, und da ist es für mich selbstverständlich, städtebauliche Belange zu berücksichtigen“, sagte Marcus Keller, der Leiter der Standortentwicklung bei Cureus gegenüber der MZ.
„Wenn alles gut läuft, ist der Käse in zwei Jahren rund“
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt des Merseburger Stadtrates hatte Keller das Projekt für die einstige Brachfläche zwischen Brühl und Preußerstraße vorgestellt. Dort, wo sich aktuell ein innerstädtischer Parkplatz befindet, soll eine Seniorenresidenz mit 130 Plätzen entstehen, die nach jetzigem Stand ausschließlich Einzelzimmer haben wird. Dabei ist an eine U-Form gedacht, deren Öffnung zum Brühl zeigt. „Um das Gebäude an die umgebenden Gebäude anzupassen, haben wir ein Aufmaß der Dachfirsthöhen gemacht. Und auch die Art des Daches passt sich den Nachbargebäuden an.“
Das Grundstück für das Projekt habe Cureus bereits erworben. „Wenn alles gut läuft, ist der Käse in zwei Jahren rund“, sagt Keller auf Nachfrage. Heißt im Klartext: Ist der städtebauliche Vertrag mit der Stadt, mit der man sehr gut kooperiere, abgeschlossen und das Bauvorhaben genehmigt, könnte es bald losgehen. „Wenn kein harter Winter oder Unmengen an Regen dazwischen kommen, brauchen wir für einen Bau wie diesen etwa anderthalb Jahre“, sagt Keller der MZ. Damit könnte das Haus möglicherweise 2023 in Betrieb gehen. Wer sich fragt, ob es auch dann noch einen kurzen Weg vom Brühl in Richtung Innenstadt und umgekehrt geben wird, kann beruhigt sein. Laut Keller werde man auf den Wunsch der Stadt eingehen und einen Durchgang beziehungsweise einen Schlupf bauen.
Im Bauausschuss gab es von den anwesenden Stadträten Lob für die vorgestellten Pläne. Auf die Frage eines Stadtrates, ob auch Photovoltaik auf den Dachflächen vorgesehen sei, antwortete Keller, dass man den Vorschlag aufnehmen werde. „Wir werden natürlich nicht alle Dachflächen damit versehen, aber wir werden eine Lösung finden, die nicht störend wirkt“, so Keller.