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Mit den Herrschern der Lüfte in Wald und Feld unterwegs

09.11.2006, 17:28

Merseburg/MZ/heg. - Aus dem Landkreis Merseburg-Querfurt ist neben Uwe Lautenschläger aus Branderoda noch Dieter Kleinbauer aus Merseburg dabei. Er betreibt die Falknerei seit mehr als 20 Jahren und kam über seine Jagdleidenschaft dazu. "Wir richten die Tiere nicht zum Selbstzweck für das Jagen, ab, Falkner sind vielmehr anerkannte Naturschützer, weil sie mit für ein natürliches Gleichgewicht in der hiesigen Fauna sorgen", betont Kleinbauer. Er selbst nennt einen Falken und einen Habicht sein eigen, mit denn er so oft als möglich in Wald und Flur unterwegs ist. Dabei dauert die Ausbildung der Greifvögel sehr lange. Immer wieder muss das Tier geschult werden, damit es auch auf eine jeweilige Person fixiert ist. Ein Falke braucht beispielsweise rund ein Jahr, bis er auf seinen Besitzer "hört" und reagiert. Ein Habicht kann schon nach einem halben Jahr mit auf die Jagd genommen werden.

Kleinbauer kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. So stößt etwa der Falke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 Kilometern pro Stunde auf seine unter ihm befindliche Beute, etwa Wildenten, herab, die er ausschließlich im Flug fängt. "Dagegen fängt der Habicht die Beute mit seinen Klauen, nicht mit dem Schnabel", weiß der gelernte Kunsthistoriker. Kleine Glöckchen, so genannte Bells, sorgen dafür, dass der Vogel in unübersichtlicher Landschaft wieder aufgefunden werden kann. Doch das allein reicht oft nicht, denn die Tiere verhielten sich nach dem Beuteschlag erst einmal ruhig, als wollten sie entspannen, so Kleinbauer. Deshalb wird auf der Tagung ebenfalls High Tech eine Rolle spielen. Seit geraumer Zeit sind die Tiere auch mit Peilsendern versehen, die es dem Besitzer ermöglichen, den Flug über Hunderte von Metern verfolgen zu können.

Um ihre Arbeit in der Öffentlichkeit noch bekannter als bisher zu machen, werden werden die Liebhaber der Greifvögel im Tagungsverlauf am Samstag auch eine zünftige Jagd mit den gefiederten Jägern rund um den Süßen See veranstalten. Besucher können sich dieses Schauspiel mit ansehen. "Gäste sind willkommen", hebt Kleinbauer hervor. "Sie müssen auch keine Angst um ihre Sicherheit haben."

Insgesamt gibt es rund 40 Falkner im Land Sachsen-Anhalt, davon jeweils noch einen in Hohenweiden und Wettin und einen in Halle.