Merseburger Rabe glücklich aus der Baumkrone gerettet
Merseburg/MZ/heg. - "Wir wollen den Merseburgern gratulieren", sprudelt Felix Raschke aus Ermlitz hervor. Der 14-Jährige in Uniform ("Ich stehe immer am linken Strahlrohr"), seit einem Jahr in der Feuerwehr seiner Gemeinde aktiv, staunte über die vielen Kameraden, die wie er zeigten, was Feuerwehrleute alles können müssen. Auch Gunter Freyer ließ es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Der 47-Jährige und seine sieben Kameraden aus Horburg Maßlau waren in historischen Uniformen gekommen, hatten ihren Spritzenwagen von 1869 mitgebracht.
Höhepunkt des Tages war das Abseilen an der Stadtkirche. Torsten Kassler von der Höhenrettungsgruppe der Stadt ließ sich unter den Blicken zahlreicher Zuschauer erneut schräg aus 35 Metern Höhe herunter. Für ihn und die anderen Kollegen Routine, sie trainieren das Ganze zweimal im Monat. Dass es diesmal wirklich nur Jux war, zeigte Kassler daran, das er als Arthur, der Engel, mit gelbem Regenschirm zu Boden schwebte. Anschließend demonstrierten die Feuerwehrleute auch noch das Bergen von verletzten Personen aus großer Höhe: Viel Beifall war dafür der Lohn. Als die Feuerwehren dann schon einpacken wollten, ertönte plötzlich die Sirene: noch ein unerwarteter Alarm. Tierrettung an der Kirche. Die Leiter wurde ausgefahren, und siehe da, der Merseburger Rabe als Plüschpuppe aus der Baumkrone befreit.
Bis spät in den Nachmittag hinein dann noch Demonstrationen der Feuerwehrleute: Was tun bei Fett- oder Staubbränden? Was passiert bei Verpuffungen? Sie verbanden ihre Aktionen mit Tipps und Hinweisen für das richtige Verhalten in brandgefährlichen Situationen. Derweil strahlte Kreisbrandmeister Hans-Werner Jünger, Chef von 84 Freiwilligen Feuerwehren, voller Stolz: "Einfach großartig, was alle Kameraden zeigen. Ihr Einsatzwille, ihr Können. Ich bin überwältigt", freute sich der 60-jährige.
Dass auch die Unterhaltung nicht zu kurz kam, dafür sorgten u. a. die Schalmeienkapelle aus Goseck und Heiko Portius vom Feuerwehr-Förderverein Sankt Florian mit seiner Diskothek. Er hatte u. a. noch Clown Natascha, und die Gruppe "ZweiPlus" an die Saale gelockt.