Merseburg Merseburg: Wie «Messies» geholfen werden kann
MERSEBURG/MZ. - Wenn das Sammeln von wertlosen Gegenständen außer Kontrolle gerät, brauchen Menschen professionelle Hilfe. Die Beratungsstelle Wohnsozialisierungshilfe Halle und die Beratungs- und Sozialisierungshilfe in Merseburg des Paritätischen Sozialwerkes Behindertenhilfe haben ein Konzept erstellt, um sogenannten "Messies" zu helfen. Die "Unterstützung für Menschen mit Desorganisationsproblemen" wird am Mittwoch im Merseburger Carl-von-Basedow-Klinikum vorgestellt.
Beratungsstellen
Die Beratungsstellen möchten zu diesem Thema mit interessierten Menschen diskutieren. Gern können Betroffene von ihren Erfahrungen berichten. Das Desorganisationsproblem, auch Messie-Syndrom genannt (aus dem Englischen mess: Unordnung), bezeichnet eine Krankheit, bei der Betroffene an einem Defizit leiden, Handlungen geplant und zielgerichtet an der Bewältigung alltäglicher Aufgaben auszurichten. "Messies" neigen zum Sammeln und Horten von Gegenständen, die unbrauchbar sind.
Erschöpfung und Einsamkeit
Das Syndrom kann mit anderen Erkrankungen auftreten wie Erschöpfung, Gehschwäche oder Altern in Einsamkeit. Auslöser kann das Vermissen von angenehmen Dingen sein. Erworbene Gegenstände lösen ein Glücksgefühl aus, das Betroffene nicht wieder loslassen möchten, da sie wenig Zuneigung in ihrem Leben erfahren haben. Traumata, seelische Verwundungen oder Schicksalsschläge können das Syndrom hervorrufen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "Dämonen und Neuronen - Psychiatrie gestern-heute-morgen" statt, die bis zum 11. September verlängert wurde und täglich zugänglich ist.
"Messie-Syndrom - Wege aus dem pathologischen Sammeln" am Mittwoch um 16 Uhr, Basedow-Klinikum, Weiße Mauer 52, Konferenzraum, Hauptgebäude.