Menschen aus aller Herren Länder Menschen aus aller Herren Länder: So international ist Merseburg

Merseburg - Menschen aus aller Herren Länder leben in Merseburg - von A wie Afghanistan bis W wie Weißrussland. Dazu gehören EU-Bürger und Menschen, die aus familiären und beruflichen Gründen, das Recht haben, sich in Deutschland aufzuhalten, aber auch Menschen, die aus Gründen wie Krieg oder politischer Verfolgung aus ihren Heimatländern geflohen sind.
Seit 2015 sind im Saalekreis und in Merseburg viele Neubürger hinzugekommen. „Es wurde allerdings im Stadtrat nie besprochen, wie die aktuelle Situation ist“, sagte Stadträtin Halina Czikowsky (Linke) der MZ. Deshalb hatte sie mehrfach angefragt. Nun gab es eine Antwort von Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU).
Im Landkreis Saalekreis leben aktuell 6.890 Ausländer
Die Statistiken zeigen, dass im Landkreis Saalekreis aktuell 6.890 Ausländer leben (Stand 31. Dezember 2018), davon wohnen 3.961 in Merseburg. Von diesen 3.961 sind allein 2.099 Geflüchtete. Im gesamten Saalekreis leben 2 877 Geflüchtete, was bedeutet das allein rund 73 Prozent der Geflüchteten in der Kreisstadt gemeldet sind.
Für diese Menschen bekomme die Stadt keine zusätzlichen Zuwendungen vom Land oder vom Kreis. „Wir bekommen für sie lediglich Schlüsselzuweisungen vom Land, wie wir sie für jeden anderen bekommen, der mit Hauptwohnsitz in Merseburg gemeldet ist“, sagt Merseburgs Finanzbürgermeister Bellay Gatzlaff. Das seien aktuell pro Kopf rund 400 Euro. „Davon müssen wir allerdings gleich wieder rund 39 Prozent als Kreisumlage abführen.“
Seit 2014 hat sich der Anteil von Ausländern und Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung Merseburgs mehr als verdoppelt
Halina Czikowsky und weitere Stadträte stehen auf dem Standpunkt, dass die Stadt innerhalb des Saalekreises den größten Teil an Integrationsaufgaben zu leisten hat und finden es deshalb ungerecht, dass die Stadt nicht mehr unterstützt wird. Czikowsky: „Das geht doch schon damit los, dass Infotafeln mehrsprachig sein müssen oder in sozialen Brennpunkten auch die Infos zur Müllentsorgung.“
Seit 2014 hat sich der Anteil von Ausländern und Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung Merseburgs mehr als verdoppelt. Waren es 2014 noch 4,7 Prozent, stieg der Anteil im Jahr 2018 auf 10,9 Prozent. (mz)