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Mehrgenerationen-Anlage Mehrgenerationen-Anlage: Zentrumsnahes Wohnprojekt unter Beschuss

Von Undine Freyberg 20.05.2017, 08:00
Ralf Schibrowski, Stefan Taig und Heinrich Holzwarth vor den Gebäuden, die abgerissen werden sollen.
Ralf Schibrowski, Stefan Taig und Heinrich Holzwarth vor den Gebäuden, die abgerissen werden sollen. Peter Wölk

Merseburg - An der Klobikauer Straße in Merseburg soll in den nächsten Jahren eine Mehrgenerationenwohnanlage entstehen. In rund 70 barrierefreien Ein- bis Fünf-Raum-Wohnungen mit insgesamt 4 300 Quadratmetern Wohnfläche sollen einmal Einzelpersonen, Paare und Familien aller Altersschichten wohnen können. Außerdem sind drei kleine Läden, eine Cafeteria und zwei Clubräume (unter anderem für sportliche Betätigung) geplant.

Das klingt nach einer guten Idee für die Stadt, denn hier könnte man innenstadtnah wohnen. So manchem Anwohner ist das Projekt aber offenbar ein Dorn im Auge. Gegenüber der Stadt Merseburg äußerten mehrere Anwohner und Eigentümer, dass sie sich durch den viergeschossigen Neubau in direkter Nachbarschaft zu ihren Gärten und Höfen in ihrer Privatsphäre gestört fühlen. „Es geht offenbar sogar das Gerücht um, dass wir hier ein Flüchtlingsheim bauen wollen“, sagt Ralf Schibrowski (Berater für barrierefreies Bauen). „Nichts dergleichen stimmt. Die riesigen Bäume, die an der Grundstücksgrenze stehen, werden außerdem als Sichtschutz erhalten bleiben.“

Es wurde außerdem mehrfach die Befürchtung geäußert, dass durch den Bau eines „Neubaublocks“ der Wert der angrenzenden Grundstücke gemindert würde. „Das Gegenteil ist der Fall, denn wir werten das gesamte Grundstück auf “, sagt Stefan Taig, Geschäftsführender Gesellschafter des Investors Wertwin Projektgesellschaft, der zwischen sechs und acht Millionen Euro investieren will. Das Grundstück, das hinter den Gebäuden Klobikauer Straße 20, 22 und 24 und zwischen den Häusern der Gutenbergstraße und dem Netto-Parkplatz an der Geusaer Straße liegt, ist ein einziger städtebaulicher Missstand. Die ehemalige Tischlerei und Glaserei ist verfallen . Selbst der bisherige Eigentümer des gesamten Grundstückes ist froh, das endlich etwas passiert. „Ich halte das für sehr positiv, wenn das alles so passiert, wie es geplant ist“, sagt Heinrich Holzwarth aus Augsburg, dem noch mehr Gebäude an der Klobikauer Straße gehören.

Für die Wohnanlage müssen die alten Industriegebäude abgerissen und der Boden entsiegelt werden. „Auch die Häuser Klobikauer Straße 20 und 22 werden wir abreißen “, so Stefan Taig. „Die so genannte rote Villa werden wir jedoch erhalten und dort ebenfalls Wohnungen einrichten.“ Das Projekt trägt den Namen „Teichperle“, da es sich in unmittelbarer Nähe des Gotthardteichs befindet, wo einst das Gaststättenschiff „Teichperle“ lag. „Sobald es einen gültigen Bebauungsplan gibt, werden wir die Baugenehmigung beantragen“, so Taig. Der Abriss wird aus seiner Sicht rund zwei Monate dauern. Anfang 2018 würde man gern mit dem Bau beginnen. Um auch den Anwohnern das Projekt „Teichperle“ vorzustellen, lädt der Investor am 1. Juni um 17.30 Uhr zu einem Gespräch ein.

››Das Projekt wird außerdem am 23. Mai, ab 17.30 Uhr, nochmals im Bauausschuss (Altes Rathaus) vorgestellt. (mz)