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Masterplan für den Nahverkehr Masterplan für den Nahverkehr: Die Buslinien im Saalekreis werden neu ausgeschrieben

Von Robert Briest 28.10.2017, 06:00
Nach den Beschwerden über den Fahrplanwechsel zum 1. Mai, wurden nun Korrekturen vorgenommen.
Nach den Beschwerden über den Fahrplanwechsel zum 1. Mai, wurden nun Korrekturen vorgenommen. Peter Wölk

Merseburg - Neue Takte, neue Linienbündel: Mit großer Mehrheit hat der Kreistag in dieser Woche den Nahverkehrsplan für die kommenden vier Jahre beschlossen. Er ist im wesentlichen eine Fortschreibung deseigentlich seit vier Jahren abgelaufenen Werks von 2009. Doch die Bewertung des Ist-Zustands des öffentlichen Nahverkehrs auf der Straße hat zu einigen Änderungen in dem Papier geführt, das Ziele und Rahmenrichtlinien für deren Umsetzung vorgibt.

Vor allem soll der Nahverkehrsplan dem Kreis aber Rechtssicherheit bei den anstehenden Ausschreibungen für den Busverkehr geben. Die aktuellen Konzessionen laufen im Frühjahr 2019 aus.

Künftig nur noch zwei statt der bisher vier Linienbündel ausgeschrieben

Neu ist nun, dass künftig nur noch zwei statt der bisher vier Linienbündel ausgeschrieben werden. Die Aufteilung entspricht ziemlich genau den alten Kreisgrenzen und damit den Bereichen der beiden aktuellen Busunternehmen, der privaten Omnibusbetrieb Saalekreis GmbH und der kreiseigenen Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt, kurz PNVG. Die soll so die bisherigen Überlegungen auch künftig die Strecken des Südbündels bedienen, während im Norden frei ausgeschrieben wird.

Allerdings könnte auch im Südkreis ein anderer Anbieter ins Spiel kommen, wenn sich dieser dazu bereiterklärt, den Betrieb ohne Zuschüsse zu stemmen. Mit dem Nahverkehrsplan wünscht sich der Kreistag von den Unternehmen auf einigen Strecken auch andere Taktungen. So sollen etwa die Linien von Merseburg nach Freyburg (723) und nach Neumarkt-Nord (721) ab 2019 im Zwei-Stunden-Takt bedient werden.

Verabschiedung des Nahverkehrsplan nicht ohne Kritik

Trotz des klaren Votums ging die Verabschiedung des Nahverkehrsplan nicht ohne Kritik über die Bühne. So monierte etwa der Grüne Christof Rupf, dass die Busverbindung Halle-Wettin nur noch alle zwei Stunden fahren soll. Er fürchtet, dass dies den ÖPNV unattraktiver mache. Ohnehin sei der Nahverkehr im Nordkreis vor allem auf das Ziel Halle ausgerichtet. Rupf forderte daher die Tarifzonen im Nordkreis zusammenzulegen, damit Fahrgäste nicht mehr zahlen müssen, wenn sie aufgrund des ausgedünnten Angebots Ausweichrouten nutzen.

Zumindest sollte aber immer ein Zugang zu einer Bahnlinie in der Zone möglich sein. Steffen Eigenwillig  kritisierte, man setze mit dem Plan nicht genug Anreize, um vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Dies gehe nur durch ein größeres Angebot, engere Takte. Der Linkenpolitiker räumte allerdings auch ein, dass dies mehr Geld kosten würde. Hier wäre der Bund gefragt, stärker zu fördern. (mz)