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Leuna Leuna: Firmen-Dialog in vollem Haus

Von Tilo Krippendorf 09.05.2014, 18:23
Auf der Messe Leuna Dialog war auch die Firma Schuwatec mit ihrem Geschäftsführer Ralf Schumann verteten.
Auf der Messe Leuna Dialog war auch die Firma Schuwatec mit ihrem Geschäftsführer Ralf Schumann verteten. Marco junghans Lizenz

Leuna/MZ - Mit einem Energiekonzept will die Infraleuna GmbH die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Sachsen-Anhalts wichtigstem Industriestandort erhalten. Die Betreibergesellschaft des Chemieparks in Leuna plant, mit dem Konzept „Proenergie2014+“ kurz- und langfristigen Energiepreisschwankungen begegnen zu können, sagte Infra-Geschäftsführer Christof Günther Donnerstag bei einem Fachvortrag auf der Standortmesse „Leuna Dialog“.

Mehr Versorgungssicherheit durch Kraftwerkanbindung

„Der Chemiestandort Leuna verbraucht mehr Energie als die Städte Magdeburg, Halle und Dessau zusammen“ so Günther. Die Kosten für Strom und Dampf machten rund ein Drittel der Produktionskosten der Chemiebetriebe aus, in Einzelfällen seien es sogar über 90 Prozent. Für die Chemieindustrie sei der Energiepreis somit ein knallharter Standortfaktor. Mit der Nutzung von anfallendem Dampf aus chemischen Anlagen soll die Energieeffizienz erheblich gesteigert werden, erklärte Günther. Die Anbindung des Kraftwerkes der MVV Trea soll zudem die langfristige Versorgungssicherheit für die Unternehmen am Standort verbessern.

Seit dem Jahr 2006 findet einmal pro Jahr die Standortmesse „Leuna Dialog“ im cCe-Kulturhaus statt. Zur neunten Ausgabe kamen in diesem Jahr 86 Aussteller verschiedener Firmen, die auf den knapp 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes konnten 20 Unternehmen ihre Stände allerdings nicht aufbauen.

Im Laufe der Zeit ist die Standortmesse stark gewachsen. Im ersten Jahr waren lediglich 29 Aussteller auf etwa einem Drittel der Ausstellungsfläche vertreten.

Weitere Informationen zur Messe und den Ausstellern im Messekatalog.

Die Zuhörer von Günthers Vortrag nahmen die Ausführung erleichtert zur Kenntnis, sind sie doch direkt und indirekt von der Leistungsfähigkeit des Chemieparks abhängig. Die Vertreter von insgesamt 86 Unternehmen präsentierten sich auf der Messe „Leuna Dialog“, die seit neun Jahren das Spitzentreffen der verschiedenen Wirtschaftsbereiche der Region ist. Es sind Großunternehmen wie Linde oder Siemens darunter, aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen, die als Zulieferer und Dienstleister fungieren. Es geht um die Pflege bestehender Partnerschaften und das Knüpfen neuer Kontakte.

Schuwatec aus Leuna erstmals dabei

So war beispielsweise die Firma Schuwatec aus Leuna das erste mal im Kulturhaus dabei. Für Anlagenbauer schneidet, fräst und schleift das mittelständische Unternehmen aus dem Ortsteil Göhren alle möglichen Materialien. „Wir bieten aber auch spezielle Schläuche und -armaturen für Drücke bis 4 000 bar an“, erläutert Vertriebschef Bernd Wieloch.

Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) lobte das Konzept der Messe: „Gerade die Innovationen der kleinen und mittelständischen Unternehmen machen den Chemiestandort Leuna so attraktiv.“ Aus Sicht der Landesregierung sei „Leuna Dialog“ ein unverzichtbares Kommunikationsinstrument für die Wirtschaft. Langfristig solle Sachsen-Anhalt zu einem erstrangigen Standort für die Chemie- und Kunststoffindustrie entwickelt werden, so Möllring.

Indes erteilte Infra-Chef Günther einem möglichen Wechsel der „Leuna Dialog“ an einen anderen Ort eine klare Absage: „Die Messe gehört hierher an den Standort.“ Wenn die Einladungen für die nächste Messe im Jahr 2015 auf den Weg gehen, sollten sich die Unternehmen aber schnell entscheiden. Denn bereits das fünfte Mal in Folge waren alle Messestände innerhalb nur eines Monats vergeben.

Wirtschaftsminister Hartmut Möllring sprach zu den Gästen und lobte die Messe.
Wirtschaftsminister Hartmut Möllring sprach zu den Gästen und lobte die Messe.
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