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Lange Mängelliste Lange Mängelliste: Neuer Anlauf für Reparatur der Rischmühlenhalle

29.06.2017, 04:58
Die Rischmühlenhalle sieht zwar von außen noch gut aus, doch innen ist vieles kaputt und muss saniert werden. 
Die Rischmühlenhalle sieht zwar von außen noch gut aus, doch innen ist vieles kaputt und muss saniert werden.  Peter Wölk

Merseburg - Von außen macht die Rischmühlenhalle in Merseburg einen ordentlichen Eindruck, innen hat sie ihre besten Jahren allerdings bereits deutlich hinter sich gelassen. Die Mängelliste, die der Kreis führt, umfasst  etwa kaputte Tribünen, einen schadhaften Hallenboden und Schäden an der Schmutzwasserhebeanlage.

Einige der Punkte sind nicht neu. Schon seit Jahren wird über notwendige Reparaturen gesprochen, doch die scheiterten bisher am Geld. Doch nun scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. Der Kreis möchte das  Heft des Handels in die Hand nehmen.

Die für Bildung zuständige Amtsleiterin Annett Hellwig signalisierte kürzlich im Bildungsausschuss die Bereitschaft des Kreises, in Vorleistung zu gehen. Der Kreis teilt sich die Eigentümerschaft der Halle mit der Stadt Merseburg.  Doch die ist finanziell angeschlagen, kann sich deshalb derzeit nicht an den notwendigen Reparaturkosten von etwa 500.000 Euro beteiligen.

.. würde die Reparatur der Schäden in der Halle etwa kosten. Der größte Posten ist mit 380.000 Euro die Instandsetzung der Tribüne.

Der Kreis will deshalb nun Fördermittel beantragen. Das Land soll nach den Vorstellungen der Verwaltung die Hälfte der Kosten übernehmen. Die notwendigen Eigenmittel des Kreises seien im Haushalt 2018 eingeplant, sagt Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. Der Kreistag wird zudem demnächst beraten, ob er auch die eigentlich fälligen 125.000 Euro Anteil der Stadt Merseburg übernimmt. Die könnte den Betrag später in Raten zurückzahlen.

Rischmühlenhalle ist für Merseburger Schulen und Vereine von großer Bedeutung

Stadtsprecherin Elke Benne bestätigt, dass mit dem Kreis vereinbart sei, dass die Stadt derzeit keine Finanzierung leisten könne, da es sich um eine freiwillige Aufgabe handele: „Zur Verfahrensweise in Folge kann zur Zeit keine Aussage getroffen werden.“

Hellwig rechnet damit, dass das Land im ersten Quartal über eine Förderung entscheiden wird. Sollte es ablehnen, müsse man sich mit der Stadt verständigen, welche Maßnahme zuerst begonnen werden soll, ergänzt Küpperbusch. Sie betont, dass es bisher noch keinen Termin für die Beseitigung der Mängel in der im Jahr 2000 eröffneten Halle gebe.

Die ist nicht nur für den Schulsport, sondern auch für die Merseburger Vereine von großer Bedeutung. Daniel Stahnke (SPD), Vorsitzender der Bildungsausschüsse von Kreis und Stadt, warnte deshalb: „Aus Sicht der Vereine darf nicht passieren, dass die Tribüne irgendwann gesperrt wird.“ 

Dies war im vergangenen Sommer  teilweise geschehen. Der Kreis hatte damals eine der drei ausfahrbaren Tribünen gesperrt, weil die Elektronik nicht mehr funktionierte, sich die Traverse nur noch mit Gewalt aufbauen ließ, wobei sich  Spalten öffneten. Küpperbusch sieht diese Fehlfunktion sowie das kaputte Parkett als Folge „der jahrelangen intensiven Nutzung und Materialmängeln im Sportboden“. Wie gravierend die Schäden aktuell sind, wird Ende Juli auch noch mal der TÜV in Augenschein nehmen.

Der Förderantrag für Sportstätten, den der Saalekreis nun stellen möchte, ist nicht der erste. Bereits 2015 bat die Stadt Merseburg das Land um Unterstützung für die Instandsetzung  der Halle. Dieses lehnte jedoch ab.  (mz)