Lachs zum Abschied in "Ritters Weinstuben" Lachs zum Abschied in "Ritters Weinstuben": Steffen Warias sagt Domstadt Lebewohl

Merseburg - Bei jedem Schnitt mit dem scharfen Messer und Rühren mit dem Kochlöffel empfand Gourmetkoch Steffen Warias am Silvestertag dann doch ein wenig Wehmut. „Es waren dann eben doch ganze zehn Jahre, die wir hier waren“, sagte Warias, während er am Nachmittag das Acht-Gänge-Menü für die Gäste von „Ritters Weinstuben“ vorbereitete. Am Silvesterabend endete die Zeit seiner Gastronomie in Merseburg. Mitte Januar soll es in Braunsbedra weitergehen, wo Warias und seine Frau Claudia das dortige Hotel und Restaurant am Markt übernehmen (die MZ berichtete).
Menü eine kurzfristige Entscheidung
Zum Abschluss seiner Zeit in Merseburg ließ sich Warias trotz der eigenartigen Gefühlslage nicht lumpen und trumpfte noch einmal groß auf: Nicht nur die Zahl der Gänge seines Silvestermenüs konnte sich sehen lassen, auch die Dinge, die den bis zu 40 angekündigten Gästen zum Jahresausklang serviert werden sollten, klangen äußerst spannend. Aufgetischt wurden Delikatessen wie Fjordlachs und Garnele mit einem raffinierten Fenchelschaum. Schwarzwurzel und Ente standen genauso auf dem Menü wie Seeteufel-Medaillons, Kalbsrücken, Passionsfrucht-Mascarpone und selbst gemachte Pralinen.
Während sich andere Köche bereits zu Jahresbeginn überlegen, was sie für den nächsten Silvesterabend kredenzen wollen, ist der Inhalt eines solchen Menüs bei Steffen Warias eher eine kurzfristige Entscheidung. „In den letzten zwei Wochen habe ich mir erstmal überlegt, was die Hauptbestandteile des Menüs sein sollen und dann nach der Umsetzung geschaut“, erzählt er.
Umzug nach Braunsbedra
In den kommenden Tagen werden sich seine Gedanken nun erst einmal nicht um Essen drehen. Der Umzug nach Braunsbedra steht bevor. Der Plan sei jedoch nach wie vor, dort am 15. Januar die Küche zu öffnen. „Vielleicht gibt es am Vortag schon einen Brunch zur Begrüßung“, lässt er sich noch eine Option offen.
Viel ist im neuen Haus nicht zu tun, lief dort doch bis zum Schluss der Gastronomie- und Hotelbetrieb. Für Warias ist es eine Rückkehr in die Heimat. In Braunsbedra hatten auch schon seine Eltern einst eine Gastronomie. Erfolgt dennoch ein Umbruch? „Die Gäste werden kaum einen Unterschied merken“, sagt Warias. „Wir lassen unsere Küche und die Servicequalität ja nicht am Ortsausgang Merseburgs liegen.“ (mz)