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Kunst mit Pistole Kunst mit Pistole: Schüler des Domgymnasiums lernen die Airbrush-Technik im Unterricht

Von Undine Freyberg 05.09.2019, 16:14
Clara Linde lächelt - schon der erste Airbrush-Versuch ist ein Erfolg. „Meine Philosophie ist, das, was ich weiß weiterzugeben“, sagt Norbert Klug (r.) und hat damit alle Schüler begeistert.
Clara Linde lächelt - schon der erste Airbrush-Versuch ist ein Erfolg. „Meine Philosophie ist, das, was ich weiß weiterzugeben“, sagt Norbert Klug (r.) und hat damit alle Schüler begeistert. Undine Freyberg

Merseburg - Das ist mal Kunstunterricht der ganz anderen Art: In kleinen Gruppen konnten sich Schüler des Domgymnasiums zum ersten Mal in der Kunst des Airbrushens versuchen und waren ganz begeistert. „Das ist toll“, strahlt die 17-jährige Clara Linde. Airbrush-Künstler Norbert Klug erklärte den Jugendlichen kurz und knackig, wie die Airbrush-Pistole funktioniert, wie man zum Beispiel zerrissenes Papier als Schablone für das Sprayen von Wolken oder Bergen nutzen kann und wozu ein Stück Dunstabzugsfilter beim Airbrushen gut ist.

Schüler des Domgymnasiums lernen Airbrush-Technik im Unterricht

Schon Minuten später erging es den Schülern so wie Norbert Klug als er noch ein Teenager war. „Als ich 15 war, habe ich in einer Fernsehsendung gesehen, wie der Tank einer Harley Davidson in Airbrush-Technik gestylt wurde. Und da wusste ich: Das willst Du machen“, erzählt der 49-Jährige. „Ich habe Prospekte verteilt und vor der Kirche gekehrt, um die 100 D-Mark für meine erste Ausrüstung zusammenzukriegen.“

Unterdessen brummen die Kompressoren und die Schüler sind dabei, mit dem kleinen Gerät, das nicht größer als ein Kugelschreiber ist, Kugeln in Blau, Grün oder Pink zu sprühen. Erstaunlich, wie leicht es den Schülern von der Hand zu gehen scheint. Da entstehen keine unerwünschten Absätze, alles geht fließend ineinander über. Durch das wiederholte Aufsprühen der Farbe an bestimmten Stellen, erscheinen die Kugeln immer plastischer. Jeder Schüler und jede Schülerin verlässt den Kunstraum mit einem Lächeln im Gesicht und einem ersten Airbrush-Werk in der Hand.

Airbrush-Künstler lehrt als Kursleiter im Rahmen von sozialpädagogischen Maßnahmen

Auch Kunstlehrerin Juliane Pillep-Kühn ist fasziniert von den Ergebnissen. „Von mir aus kann Herr Klug gern wiederkommen“, lächelt sie. Das wird allerdings eher schwierig, denn Klug kommt aus dem Rhein-Pfalz-Kreis (Rheinland-Pfalz), dem Partnerkreis des Saalekreises. Dass er einen Tag lang am Domgymnasium unterrichtet hat, kam dadurch zustande, dass Schulleiter Steffen Rahaus im vergangenen Jahr mit einer Schülergruppe beim Demokratiefestival in Hambach war und dort Paul Platz von der Kreisvolkshochschule des Rhein-Pfalz-Kreises kennengelernt hat, der den Kontakt zum Künstler vermittelte.

Und Norbert Klug ist in der Szene nicht irgendwer. Der 49-Jährige ist zwar eigentlich Hochdruckrohrschlosser bei BASF, begeistert aber seit 1996 als Kursleiter im Rahmen von sozialpädagogischen Maßnahmen bei dem Chemie-Riesen die Azubis für die Airbrush-Kunst. Außerdem bietet er mit seinem Studio „Chili-Air“ in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Grundstudium, Hauptstudium und Meisterklassen für Airbrush-Fans an. Das nächste Airbrush-Camp mit international anerkannten Künstlern veranstaltet er 2020. (mz)

Für diesen Frankenstein brauchte Norbert Klug jeweils nur einen Tropfen Farbe.
Für diesen Frankenstein brauchte Norbert Klug jeweils nur einen Tropfen Farbe.
Undine Freyberg