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Kunst auch in Walnussschale

Von NICO GRÜNKE 22.11.2009, 18:44

MÜCHELN/MZ. - "Gerade für viele Kinder bedeutet Weihnachten ja nur noch Weihnachtsbaum und Geschenke. Der eigentliche Hintergrund des Festes ist ihnen nicht bewusst", erzählte am vergangenen Samstag eine staunende Roswitha Thomas-Klier in der im Müchelner Ortsteil Neubiendorf gelegenen Geiseltalsee-Kirche. Die Querfurterin staunte über das, was sie in den Nachmittagstunden im Rahmen einer Ausstellungseröffnung im kleinen beschaulichen Gotteshaus zu Gesicht bekam.

Weit mehr als 50 Weihnachtskrippen, die die Geburt Jesus Christus und damit den Ursprung des Weihnachtsfestes darstellen, sind dort zu sehen. "Das ist wirklich Kunst", zeigte sich die Querfurterin beispielsweise beeindruckt von einer Krippe, die in einer beleuchteten Glasvitrine untergebracht ist. In eine winzige Walnussschale ist die Szene samt der in die biblische Geschichte involvierten Figuren eingebettet. Eine sehr zeitaufwändige Filigranarbeit muss dafür nötig gewesen sein, waren sich alle Betrachter einig.

Die Krippe ist wie der überwiegende Teil der gezeigten Exemplare eine private Leihgabe. Die Familie Fina aus Braunsbedra hat sie zur Verfügung gestellt. Im nächsten Jahr wolle auch sie ihre Krippe bei der immer kurz vor Weihnachten in der Geiseltalsee-Kirche ausgerichteten Ausstellung einem breiten Publikum präsentieren, entschied Roswitha Thomas-Klier, die auch von den vielen weiteren Varianten merklich angetan war.

Als sehr schön empfand beispielsweise Angelika Wollny vom als Ausrichter fungierenden Förderverein der Geiseltalsee-Kirche die Krippe, mit der der ehemalige Pfarrer der Kirche, Pfarrer Baudisch, zur gelungenen Ausstellung beigetragen hat. Die Figuren sind in diesem Fall bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, was auch die Gesichtszüge mit einschließt, so dass die gesamte Darstellung ehrfurchtsvoll wirkend das bedeutende Ereignis abbildet.

Ebenfalls mit einer eigenen Krippe vertreten ist Erna Retzke. "Die Figuren habe ich noch zu DDR-Zeiten schnitzen lassen", erklärte die Frau aus dem benachbarten Krumpa. Zu Heiligabend werde sie die Krippe dann im heimischen Wohnzimmer aufstellen. Auch wenn sie nicht gläubig sei, gehöre das für sie doch ebenso zum Weihnachtsfest wie der Weihnachtsbaum.

Darüber, dass wieder zahlreiche Leute aus der näheren und auch weiteren Umgebung der Ausstellung ihre privaten Krippen zur Verfügung gestellt haben, freuten sich am Samstag neben Angelika Wollny auch Ursula Riedl, Hannelore Peller sowie Doreen Trump, die allesamt ebenfalls dem Förderverein angehören und während der Ausstellungseröffnung sichtlich engagiert für ein feierliches Ambiente sorgten. So wurden beispielsweise Kerzen angezündet, und auch für das leibliche Wohl war in Form von Kaffee und Kuchen bestens gesorgt worden.

Um die Dekoration, die der Ausstellung zusätzlichen Glanz verlieh, hatte sich in den vergangenen Wochen übrigens der Bastelkreis der evangelischen Kirche Krumpa gekümmert.

Die Ausstellung der Weihnachtskrippen kann noch bis zum 13. Dezember jeweils Samstag und Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr in der Geiseltalsee-Kirche besichtigt werden.