Kundenbetreuerin der Burgenlandbahn Kundenbetreuerin der Burgenlandbahn: Eisenbahnerin mit Herz

Merseburg - Zur traditionellen Saisoneröffnungsfahrt der Burgenlandbahn fanden sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Tourismus am Mittwoch am Bahnhof Merseburg ein. Eigentlich sollte es um die Höhepunkte und Aktionen rund um die Bahn in diesem Jahr gehen. Doch im Mittelpunkt der Veranstaltung stand mit Kundenbetreuerin Renate Wolf eine Frau, die bei einer solchen Zusammenkunft sonst nicht im Licht der Öffentlichkeit steht. Doch sie ist für den Preis „Eisenbahner mit Herz“ nominiert, der Ende April in Berlin vergeben wird.
Ein bisschen stolz ist Renate Wolf schon, obwohl der Grund, weshalb sie für den Wettbewerb zum besten Bahnmitarbeiter benannt wurde, aus ihrer Sicht eigentlich kein besonderer ist. Ein Bahnreisender sei von ihrer offenen und kommunikationsstarken Art so beeindruckt gewesen, dass er an die Jury schrieb und diese sie dann nominierte, erzählt die agile Kundenbetreuerin, die auch von ihren Vorgesetzten als „tolle Eisenbahnerin“ bezeichnet wird. Seit 2008 ist die 65-Jährige bereits im Unternehmen. Getreu ihrem Motto „Man kann einen Beruf nur mit Freude machen, wenn man mit Herz dabei ist“ kontrolliert sie täglich Fahrscheine oder hilft, wenn Probleme auftreten. Für das Unternehmen Burgenlandbahn, eine Marke der DB Regio Südost, ist eine solche Mitarbeiterin natürlich ein Glücksfall. „Und deshalb drücken wir Frau Wolf selbstverständlich die Daumen, dass es mit dem Titel klappt“, erklärt Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Südost.
Stärkung touristischer Angebote
Aber verständlicherweise stehen für ihn noch andere Themen auf der Agenda, wenn er zur offiziellen Saisoneröffnung der Regionalbahn einlädt. Da geht es in erster Linie auch um Zahlen: 31 Stationen auf einem Streckennetz von rund 100 Kilometern bedient die Bahn im südlichen Sachsen-Anhalt auf den Strecken Merseburg-Querfurt, Weißenfels-Zeitz und Naumburg Ost-Freyburg (Unstrut)-Wangen. Vor allem Berufspendler und Schüler nutzen derzeit die Burgenlandbahn – annähernd 500.000 Passagiere sind es 2015 gewesen.
Dann dreht es sich aber auch um den Ausbau der Serviceangebote. Zukünftig sollen gerade die für Ausflügler und Touristen ausgebaut werden. So steht aktuell das Thema Fahrrad ganz oben auf der Prioritätenliste. Gerade der Service für Ausflügler und Touristen, die mit ihren Fahrrädern unterwegs sind, soll verbessert werden. Bereits ab dem kommenden Osterwochenende können Fahrgäste im Streckenverlauf Naumburg-Wangen davon profitieren. Auf sieben ausgewählten Verbindungen täglich wird ein nun zusätzlicher Triebwagen eingesetzt. „Damit reagieren wir auf die gestiegene Fahrradmitnahme durch Touristen auf dieser Strecke“, erklärte Klingenhöfer und stellte außerdem in Aussicht, „sollte sich dieses Angebot bewähren, ist es durchaus denkbar, es auch auf andere Strecken auszuweiten.“
Überlegungen zu Kombiticket
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Themen Wein und Weinfeste. So wird gemeinsam mit dem Weinbauverband Saale-Unstrut, dem Saale-Unstrut-Tourismus, der Stadt Freyburg und weiteren Partnern die Anreise zu Veranstaltungen per Burgenlandbahn beworben. Besucher von Veranstaltungen wie etwa des 14. Freyburger Weinfrühlings am 1. Mai könnten so ganz unbeschwert die edlen Tropfen genießen und am Abend mit dem Zug die Heimreise antreten. Auch sei man derzeit mit den Partnern in Verhandlung, ob in Zukunft nicht ein Kombiticket angeboten wird, welches Veranstaltungseintritt und Bahnticket vereint, informierte der Regionalleiter.
Alles Vorhaben, die auch Renate Wolf als sehr gut erachtet und von denen sie sich wünscht, dass sie dazu beitragen, dass „ihre“ Burgenlandbahn noch lange die Ortschaften zwischen Merseburg und Zeitz verbindet. Denn für die Weißenfelserin ist nicht nur die Bahn, sondern die gesamte Region eine Herzensangelegenheit. (mz)