Investition in Merseburg Joliot-Curie-Grundschule in Merseburg: Desolates Schulhaus wird generalüberholt

Merseburg - Während der Joliot-Curie-Grundschule in Merseburg noch die gröbsten Arbeiten im Zuge der umfassenden Sanierung bevorstehen, ist Marco Engelmann bereits mit der Feinarbeit beschäftigt. An den Fassaden der Innenhöfe hat der Leipziger Graffiti-Künstler in dieser Woche die ersten Wände bunt gestaltet. Bunte Bilder und passende Schlagworte dazu sollen künftig zum Hingucker werden.
Marodes Schulhaus in Merseburg: Das ist bei der Sanierung geplant
Mit Beginn der Sommerferien soll es auch in dem Mitte der 60er Jahre erbauten Schulhaus so richtig losgehen. Für 2,88 Millionen Euro, knapp die Hälfte stammt aus dem Stark-V-Fördertopf, wird die Schule komplett saniert.
Neben den Fassaden sind auch neue Dämmungen, Sonnenschutz, das Abdichten des Daches sowie neue Elektro-, Belüftungs- und Heizungsanlagen vorgesehen. Bei letzterer gab es ja zuletzt große Probleme. „Auf die Ausschreibung hatten wir nicht ein Angebot erhalten“, fasste Antje Benke, die Leiterin des Liegenschaftsamtes der Stadt, im jüngsten Bildungsausschuss die größte Schwierigkeit noch einmal zusammen.
Zeitverzug bei der Heizung: Müssen Kinder zum neuen Schuljahr im Kalten sitzen?
Nach erneuter, freihändiger Ausschreibung seien dann doch vier Angebote eingetrudelt. „Daraus resultiert jedoch ein Zeitverzug, so dass die Heizung erst ab September oder Oktober erneuert werden kann“, sagte sie.
Diese Aussage provozierte natürlich Kritik der Elternvertreter. Sie sorgen sich darum, dass die Kinder zu Beginn des neuen Schuljahres womöglich im Kalten sitzen müssen oder der Lärm die Unterrichtsqualität negativ beeinflusst. Da nicht überall gleichzeitig gebaut werde, sei es laut Angaben Benkes jedoch möglich, nur bestimmte Flügel der Schule zu nutzen, die zudem dann auch noch oder schon wieder beheizt werden können.
Auch Umzug in Hort sorgt bei Eltern für Kritik
Für Ärger sorgt nach wie vor der Umzug des Hortes in ein ebenfalls in Ertüchtigung befindliches Gebäude in der Huttenstraße. Die Elternvertreter kritisieren, dass die Stadt Geld sparen will und deshalb die Erzieher selbst Kisten ein- und auspacken müssen. „Dafür zahlen wir aber kein Geld, sondern für die Betreuung“, sagte einer der beiden Vertreter. Seine Kollegin fragte zudem, wie das denn versicherungstechnisch geregelt sei, wenn die Kinder beim Auspacken der Kisten im Ausweichquartier helfen sollen.
Sowohl die Erzieher als auch Merseburgs Finanzbürgermeister Bellay Gatzlaff konnten diese Kritik nicht nachvollziehen. Um die Diskussion zu beenden, stellte er Ausgaben für eine Umzugsfirma in Aussicht. „Aber dann müssen wir eben wieder an anderer Stelle sparen“, sagte er. (mz)