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Israelische Schüler erkunden Merseburg und Umgebung

Von ANNE BÖTTGER 03.11.2008, 19:45

SCHKOPAU/MZ. - In Deutschland angekommen sind die israelischen Schüler bereits vor zwei Wochen. Seitdem standen viele Programmpunkte auf dem Plan, um die deutsche Kultur sowie die deutschen Mitschüler kennen zu lernen. Im Mittelpunkt dabei stand immer, Zusammenhänge zwischen deutscher und israelischer Geschichte herzustellen sowie über die Zeit des Nationalsozialismus zu diskutieren. "Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, Zeitzeugen mit in diese Gespräche einzubeziehen", erklärte der Vereinsvorsitzende Robby Woitke.

Erst am Montag führte die Reise der israelischen Gymnasiasten aus Bat Yam bei Tel Aviv von Berlin in den Schkopauer Ortsteil Löpitz. Dort werden die Teilnehmer in Gastfamilien untergebracht und erkunden in den kommenden Tagen Sehenswertes in Merseburg und Halle wie etwa die neue Synagoge und den jüdischen Friedhof.

Ziel des Austausches sei es, ohne Vorbehalte miteinander umzugehen sowie fremde Kulturen zu entdecken. Das gelte besonders mit Blick auf die Geschichte, die beide Völker miteinander verbinde, meinte Woitke. Das Konzept scheint aufzugehen: "Ich habe schon viele Freundschaften geknüpft und die ganze Gruppe bereits sehr lieb gewonnen", erzählte die 21-jährige Berlinerin Juliane Koch. Auch die israelische Schülerin Sasha Sherbakov bestätigte dies: "Wir haben viel Spaß miteinander." Nur, dass es viel zu kalt sei, ärgert die 18-Jährige. Deutsch spricht keiner von den israelischen Schülern. "Wir reden eigentlich nur Englisch miteinander oder benutzen Hände und Füße", lachte Sasha Sherbakov.

Am kommenden Freitag heißt es dann wieder Abschied nehmen von den neu gewonnenen israelischen Freunden. Doch es ist nur eine kurze Trennung: Das Austauschprogramm sieht vor, dass ein zweiter Teil der Jugendbegegnung in Israel stattfinden wird.

Schon am 21. November reisen die elf deutschen Jugendlichen nach Tel Aviv, um das Programm fortzuführen. Dort werden sie bis 7. Dezember Land und Menschen kennen lernen.

Die Jugendbegegnung findet erstmals gemeinsam mit dem Löpitzer Verein "Neue Wege - Miteinander", der 1999 gegründet wurde, statt. Die Vereinsarbeit besteht hauptsächlich aus sozialer sowie kultureller Arbeit mit Jugendlichen. Als Partner am Jugendaustausch beteiligen sich weiterhin die Jugendbildungsstätte "Kurt Löwenstein" nordöstlich von Berlin sowie die israelischen Organisation "Dialog".