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Neuzugang in Merseburg Hochschule Merseburg hat eine neue Kanzlerin: Diese Pläne hat Karen Ranft

Von Melain van Alst 09.06.2018, 15:00
Karen Ranft hat gerade ihr neues Büro an der Hochschule bezogen.
Karen Ranft hat gerade ihr neues Büro an der Hochschule bezogen. Peter Wölk

Merseburg - Über sechs Monate war der Stuhl des Kanzlers an der Hochschule in Merseburg unbesetzt, das Büro nach dem Weggang von Ulrich Müller verwaist. Nun, nach einem Auswahlprozess und der Bestätigung auf Landesebene, kehrt wieder Leben in die vier Wände. Und: Die erste Kanzlerin beginnt an der Hochschule mit ihrer Arbeit.

Seit 1. Juni ist Karen Ranft Kanzlerin. „Es ging gleich mit Volldampf los. Am Freitag war mein erster Arbeitstag und anschließend war ich bis Samstag zur Landesrektorenkonferenz und habe gleich ein paar Kollegen der Rektorate der Hochschulen und Universitäten des Landes Sachsen-Anhalt kennengelernt. Eine gute Gelegenheit gleich in alle relevanten Themen der hochschulpolitischen Diskussion zu kommen und mich vorzustellen“, sagt sie mit einem Lächeln.

Neue Kanzlerin in Merseburg: Gebürtige Sächsin suchte neue Herausforderung

Die 44-jährige gebürtige Sächsin lebt in Leipzig und hat gezielt nach eine Stelle in der Region gesucht. Etwas, das sie erfüllen würde und ihr gleichzeitig eine neue Herausforderung bietet. Denn letzteres ist ihr besonders wichtig. Dabei wollte sie gern im Wissenschaftsmanagement bleiben, die Wirtschaft habe sie nicht interessiert. „Ich war 17 Jahre beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und das war eine tolle Zeit, aber ich wollte jetzt eine neue Herausforderung.“

Da kam die Kanzlerstelle gelegen, denn sie verbindet einige ihrer Steckenpferde. Sie hat sich schon mit den Themen Datenschutz, Personal und Wissenstransfer beschäftigt und hat verschiedene Aufgaben am Helmholtz-Zentrum wahrgenommen.

Neue Kanzlerin in Merseburg: Auch Kontakt zu Studenten ist ihr wichtig

Ein Teil dieser Tätigkeiten findet sich auch an der Hochschule wieder. Denn während der Rektor für die wissenschaftliche Ausrichtung zuständig ist, kümmert sich die Kanzlerin nun um die Verwaltung. „An der Hochschule hat mich gereizt, dass hier noch einmal eine ganz andere Breite von Aufgaben auf mich wartet.“ Dazu gehört auch, dass sich Karen Ranft sehr auf den Kontakt mit den Studenten freut. Den habe sie im Forschungszentrum nicht gehabt.

Überhaupt habe sie sich bewusst für eine kleine Hochschule entschieden, bei der die Wege kürzer seien und Menschen enger zusammenarbeiten.

Hochschul-Kita soll auf neue Füße gestellt werden

Karen Ranft schwirren auch schon die ersten Ideen im Kopf herum. Bewusst sei sich darüber, dass ihre oberste Aufgabe darin bestehe, die Verwaltung effizient und leistungsfähig zu machen. Aus ihrer Sicht sei diese die Unterstützerin der Wissenschaftler und Studenten. „Eines der ersten Projekte wird sicherlich mit der Kindertagesstätte zusammenhängen. Die soll auf neue Füße gestellt werden“, sagt Ranft.

Aber auch die Rolle als erste Kanzlerin ist ihr bewusst. Karen Ranft will sich der Frauenförderung widmen und ebenso der Debatte um Diversität. Im Mittelpunkt stehen bei ihr die Menschen.

Sie wünscht sich das Potenzial der Mitarbeiter herauszukitzeln und gemeinsam neue Wege zu gehen. „Die erste Zeit dient für mich zur Orientierung. Ich will das Gespräch mit den Dezernaten und Mitarbeitern aber auch den Studierenden suchen, mir einen Überblick über bestehende Projekte machen und erst danach schauen, wo ich mich auch mit meinen Ideen einbringen kann.“

Dennoch weiß auch sie: „Die Hochschule ist in einer örtlichen Randlage und deshalb will ich weiter daran arbeiten, die Attraktivität zu verbessern. Wir kämpfen auch um jeden Studenten.“ Und der Aufgabe will sie sich in den kommenden acht Jahren stellen. Denn solange läuft ihre Berufung als Kanzlerin. (mz)