Hitze verursacht Blow-ups auf der Autobahn Hitze verursacht Blow-ups auf der Autobahn: Verkehr auf der A9 soll am Nachmittag wieder rollen

Bad Dürrenberg - Einen Tag nach der Vollsperrung der Autobahn 9 zwischen dem Kreuz Rippachtal und Bad Dürrenberg in Richtung Berlin soll der Verkehr voraussichtlich ab Nachmittag wieder auf zwei Spuren rollen.
„Geplant ist, den Last- und Standstreifen bis dahin zu reparieren“, sagte am Montagmorgen eine Sprecherin der Autobahnpolizei in Weißenfels. Zu diesem Zeitpunkt sollte bereits eine Baufirma mit den Arbeiten an der aufgrund der Hitze auf allen drei Fahrspuren aufgewölbten Fahrbahn beginnen. Wegen der Hitzeschäden war die Autobahn am Sonntagnachmittag in nördliche Fahrtrichtung gesperrt worden. Die Schäden seien so schwer, dass Autos selbst bei Schrittgeschwindigkeit von unterhalb Tempo 40 aufsetzen würden, hieß es. Bis die Autobahn wieder freigegeben werden kann, werde der Verkehr weiter über die Autobahn 38 bis Lützen umgeleitet.
Die Hitze mit Temperaturen knapp unter 40 Grad Celsius lassen die Wahrscheinlichkeit ansteigen, dass auf deutschen Autobahnen Blow-ups entstehen. Besonders groß ist die Gefahr auf Autobahnabschnitten mit alten, dünnen Betondecken oder vorgeschädigtem Belag.
Bei Hitze dehnen sich die Betonplatten der Fahrbahn aus. Wenn die Platten und die dazwischenliegenden Fugen die Spannung nicht mehr puffern können, schieben sich die Betonplatten gegeneinander, brechen und die Fahrbahn faltet sich plötzlich auf: Es entsteht eine Art Sprungschanze, die zur tödlichen Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer werden kann. Ausschlaggebend für das Aufbrechen ist die Intensität der Sonneneinstrahlung, weshalb Blow-ups vor allem am späten Nachmittag auftreten.
Leider lässt sich kaum vorhersagen, wo solche Blow-ups entstehen können. Vor allem für Motorradfahrer sind die plötzlich aufplatzenden Fahrbahnen gefährlich, wie auch der tödliche Unfall vor zwei Jahren auf der A93 bei Abensberg zeigt. Deshalb sollten sie gefährdete Auto-bahnabschnitte meiden. Polizei und Autobahndirektionen suchen die betroffenen Strecken-abschnitte ständig nach Hitzeschäden ab und beschränken, wenn nötig, die Geschwindigkeit. An diese Tempolimits sollte man sich unbedingt halten und auch auf Warnmeldungen im Verkehrsfunk achten.
Aus Sorge vor Hitzeschäden war bereits am Freitag in Sachsen-Anhalt auf rund 30 Kilometer Autobahnen die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert worden. Betroffen von der Geschwindigkeitsbegrenzung sind die A 14 in beiden Richtungen zwischen den Abfahrten Halle/Tornau und Trotha, zwischen Könnern, Plötzkau und Bernburg sowie die A 9 zwischen Naumburg und Weißenfels in Fahrtrichtung Berlin.
Der ADAC warnt vor der anhaltenden Gefahr plötzlich auftretender Straßenschäden bei Hitze auf einigen Autobahnen. Von den sogenannten Blow-ups sind vor allem Straßen aus Beton betroffen: Bei hohen Temperaturen können sich die Betonplatten so stark ausdehnen, dass die Fahrbahn aufplatzt. (mz)


