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Schwitzen in den Amtsstuben? Hitze in Bad Lauchstädt: Bürgermeister Christian Runkel in kurzen Hosen

Von Nikta Vahid 24.06.2016, 04:00
Bas Lauchstädts Bürgermeister Christian Runkel sitzt in Shorts und Sandalen an seinem Schreibtisch.
Bas Lauchstädts Bürgermeister Christian Runkel sitzt in Shorts und Sandalen an seinem Schreibtisch. Peter Wölk

Merseburg - Bad Lauchstädts Bürgermeister Christian Runkel (CDU) wird seinem Ruf als cooles Stadtoberhaupt mal wieder gerecht. Zum roten T-Shirt trägt der 43-Jährige am Donnerstag im Rathaus der Goethestadt dunkle, kurze Shorts und Sandalen über den blanken Füßen. Etikette? „Bei offizielle Terminen und Ratssitzungen habe ich natürlich lange Hosen an. Ansonsten habe ich mit legerer Kleidung kein Problem“, sagt Runkel. Vor allem nicht angesichts der tropischen Hitze. Über 30 Grad Celsius zeigt das Thermometer auch in Bad Lauchstädt an.

Spaghetti-Träger und Flipflops stehen auf dem Index

In der Merseburger Stadtverwaltung ist die Kleiderordnung für heiße Sommertage strenger. Immerhin billigt der Oberbürgermeister den Angestellten eine gehobene Freizeitkleidung zu. Elke Benne, die Pressesprecherin der Stadt, erläutert, was damit gemeint ist: „Bei Männern sind das eine lange Stoffhose und ein Hemd. Und bei Frauen dürfen die Röcke nicht zu kurz sein.“ Bauchfreie Oberteile, Tops mit Spaghetti-Trägern bei Frauen oder Flipflops bei den Herren stehen auf dem Index.

Bei Merseburgs Nachbarn in Leuna könnte Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos) aus der Vorschrift des öffentlichen Dienstes zitieren. Und da hätten Männer in den Amtsstuben schlechte Karten. Lange Hose und geschlossene Schuhe wären immer angesagt. Frauen dürften keine freien Schultern zeigen. Doch Hagenau ist keine Dresscode-Scharfrichterin. „Jeder muss und darf für sich selbst entscheiden, was er tragen will.“ Das heiße zwar nicht, dass alles erlaubt sei. „Aber man kann sich auch luftig und trotzdem ordentlich kleiden.“

In Mücheln steht die Wahl der Trikotagen ebenfalls nicht auf der Agenda des Bürgermeisters. „Meine Mitarbeiter wissen, was sich gehört. Ich musste noch nie eine unpassende Kleidung beanstanden“, sagt Andreas Marggraf (parteilos), der übrigens auch bei Affenhitze nicht auf den Schlips verzichtet.

Bikini-Verbot im Braunsbedraer Rathaus

Wenige Kilometer weiter östlich ist die Situation im Braunsbedraer Rathaus komfortabler: Die Verwaltung ist klimatisiert. Ansonsten ist Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) generös. Außerhalb von Sprechtagen dürfen Männer auch kurze Hosen anziehen. Die Frauen im Amt genießen ebenfalls eine weitreichende Freiheit bei der Wahl ihres Outfits. „Nur im Bikini sollte niemand zur Arbeit kommen.“ Bad Dürrenbergs Stadtoberhaupt Christoph Schulze (CDU) räumt Mitarbeitern indes die Möglichkeit ein, an heißen Tagen früher am Morgen mit der Arbeit zu beginnen. Dann ist die Belegschaft auch zeitiger zu Hause.

Im Gegensatz zu Christian Runkel aus Bad Lauchstädt würde Landrat Frank Bannert (CDU) im Dienst nie Shorts tragen. „Das will ich niemanden zumuten.“ Ansonsten vertraut er beim Thema Sommerkleidung auf den guten Geschmack seines Personals. (mz)