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Herberge auf Laternenmast soll Nachwuchs fördern

Von Sabine Ernst 15.05.2006, 17:19

Halle/MZ. - Den umfunktionierten Laternenmast sponserte die Jagdpächtergemeinschaft Döllnitz-Lochau, zur der auch Rosenthal gehört. Die Freiwillige Feuerwehr in Lochau richtete ihn auf, der Statiker Uwe Schräpler überwachte das feierliche Prozedere. Das alte Wagenrad wiederum, das auf dem Nest in neun Metern Höhe thront, habe Rosenthal von den Familien Simon und Ackermann bekommen. Das Storchennest stehe daher nicht nur für den gewünschten Kinderreichtum: "Es ist auch ein Symbol für die Liebe zu unserem Ort", erklärt der 52-Jährige, selbst Vater von zwei Söhnen und zweifacher Opa.

Trotz ruhiger Lage - das Nest wurde an einem alten Arm der Elster aufgestellt - ist die Storchenherberge in diesem Jahr leer geblieben. "Wir hoffen im nächsten Jahr auf einen Jungstorch", sagt Rosenthal. Die besetzten Nester rings um Lochau stimmen ihn zuversichtlich: "In Burgliebenau nistet ein Storch auf einem ehemaligen Sendemast, in Raßnitz ist es ein Schornstein und auf dem Rittergut in Döllnitz zieht ein Storchenpaar schon seit Jahren Junge auf", erzählt er. Darüber werde dort sogar Buch geführt.

Das symbolträchtige Nest-Projekt in Lochau kommt nicht von ungefähr, wie die Statistik zeigt. Laut zuständigem Einwohnermeldeamt in Schkopau sank 2005 die Zahl der Kinder im Vergleich zum Vorjahr um knapp die Hälfte. Wurden 2004 noch elf Neuzugänge registriert, waren es im vergangenen Jahr nur sechs.