Heizanlage Heizanlage: "Kohle Geiseltal" ist mit Sonne und Holzpellets unabhängig

Braunsbedra/MZ - Die Wohnungsgenossenschaft „Kohle Geiseltal“ hat in einem Braunsbedraer Mietshaus eine neue Heizungsanlage eingebaut, um nach eigenen Angaben die Energiekosten für ihre Mieter zu senken.
Die eingebaute Heizungsanlage verbrennt sogenannte Holzpellets zur Wärmeproduktion. Die Pellets bestehen aus gepressten Holzspänen und gelten als regenerativer Rohstoff. Die Anzahl von Pellet-Heizungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
„Wir wollen uns damit ein Stück von der Ewag unabhängig machen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Gerd Werner. Die Ewag ist die Energie-, Wasser- und Abwassergesellschaft Geiseltal und versorgt viele Haushalte in der Region mit Fernwärme. Aufgrund von starken Preiserhöhungen in den vergangenen Jahren hätten sich viele Mieter der Genossenschaft über den Versorger beschwert, sagt Werner.
Das Haus mit zwölf Mietparteien in der Thomas-Müntzer-Straße wird nun über zwei kombinierte Systeme mit Energie für Warmwasser und Heizung versorgt: Eine Solarthermieanlage auf dem Dach nutzt die Sonnenstrahlung als Quelle, im Keller steht zudem eine moderne Holzpellet-Heizung mit maximal 49 Kilowatt Leistung. Die Wohnungsgenossenschaft hat noch andere Häuser für eine Umrüstung auf regenerative Energien im Auge. Sieben Immobilien sollen folgen, darunter einige viel größere Häuser. Rund 200 Wohnungen sollen nach dem Willen der Genossenschaft in den kommenden Jahren von der Fernwärmeversorgung der Ewag abgekoppelt werden.
Erst 2011 war eine Anlage des Unternehmens in Braunsdorf so umgerüstet worden, dass dort auch Ersatzbrennstoffe wie Plastikschnitzel verwertet werden können. Eine Million Euro hat die Investition gekostet. Die Kommunen Braunsbedra, Mücheln und Bad Lauchstädt sind Anteilseigner an dem ehemals angeschlagenen Unternehmen. Im vergangenen Jahr stiegen die Stadtwerke Halle ein.
Werner meint, mit der autarken Versorgung seiner Mieter den richtigen Weg zu gehen. „Wir sind eine Genossenschaft, die Mitglieder haben sich mehrheitlich für eine Alternative ausgesprochen“, sagt er. Die rund 70 000 Euro teure Heizungsanlage würde indes nicht als Modernisierungsposten auf die Mieter umgeschlagen, sagt Werner. Derweil arbeitet die Stadt Braunsbedra derzeit an einem sogenanntes Energiekonzept für die Kommune. Dessen Ziel soll es sein, das Energie für Anwohner bezahlbar bleibt. Hintergrund sind die Preiserhöhungen der Ewag.
