Gymnasium Querfurt Gymnasium Querfurt: In den Pausen darf geklickt werden

Querfurt - Sie klicken wie die Weltmeister, die Gymnasiasten von Querfurt, denn sie wollen das Privatkonzert des neuseeländischen Sängers Graham Candy gewinnen. Das würde der Radiosender 89.0 RTL spendieren, wenn ihre Schule die meisten Klicks auf der Homepage des Senders bekommt. Am Dienstagabend lagen die Querfurter noch immer auf Platz zwei mit knapp 4.000 Klicks weniger als die Konkurrenz aus Leinefelde-Worbis. MZ-Redakteurin Regina Retzlaff sprach über die Aktion mit dem Leiter des Gymnasiums Querfurt, Ralf Walzebok.
Was sagen Sie zur ungewöhnlichen Aktion Ihrer Schüler?
Walzebok: Ich finde sie prima. Zeigt sie doch, dass unsere Schüler durchaus in der Lage sind, selbstständig etwas in die Wege zu leiten, und das dann auch eigenständig durchzuziehen. Zumal sie so ihre Schule ins Gespräch bringen und dabei das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
Kennen Sie den Sänger, um dessen Konzert hier „gekämpft“ wird?
Walzebok: Der Name allein sagte mir zunächst nichts. Als ich aber seine Musik hörte, war mir klar, dass ich die natürlich kenne. Sie geht ins Ohr und passt in unsere Welt. Deshalb habe ich der Aktion auch zugestimmt. Die Schüler hatten mich übrigens im Ethikkurs gefragt, den ich bei ihnen leite.
Sie wollten ja in Erwägung ziehen, das Handy-Verbot an Ihrer Schule zu lockern, damit die Schüler fleißig klicken können. Wie sieht es damit denn aus?
Walzebok: Die Schüler hatten ja selbst entschieden, an unserer Schule Handys nicht zu nutzen. Es sei denn, die Lehrer würden sie in den Unterricht einbeziehen. Für die nächsten zwei Tage, also einschließlich des 23. April, ist dieses Verbot gelockert. Die Schüler dürfen in den kleinen Pausen ihre Stimme abgeben. Und ich hoffe, dass nicht nur sie fleißig abstimmen, um unser Gymnasium auf den ersten Platz zu bringen.
Haben Sie selber denn schon abgestimmt?
Walzebok: Natürlich.
Sollte es mit dem Sieg klappen, dann wäre am 27. April ja hier mächtig was los. Sind Sie gewappnet?
Walzebok: Darüber denke ich nach, wenn die Entscheidung gefallen ist. Aber wir würden natürlich ein Highlight daraus machen. Ich gehe davon aus, dass der Sender dann auch noch einige Anforderungen hat. Aber wir würden schnelle Lösungen finden und auch Gäste aus der Stadt unterbringen, wenn es denn so wäre. Schließlich stimmen nicht nur unsere Schüler ab. Wir würden eventuell die Pausenregelung verändern. Doch den Schulalltag wird das alles wohl wenig durcheinanderbringen. (mz)