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«Gutes Händchen» für perfekte Schweißnaht

Von ELKE JÄGER 17.12.2009, 18:39

LEUNA/MZ. - Unterstützt wurde das Projekt von der Agentur für Arbeit Merseburg und der BHR Hochdruck-Rohrleitungsbau GmbH (früher Mannesmann), die sich finanziell sowie mit Fachkräften beteiligte. Das Unternehmen mit rund 1400 Beschäftigten ist europäischer Marktführer beim Bau von Hochdruck-Rohrleitungen für Wasser-Dampf-Kreisläufe. Sie werden vor allem in Kraftwerken benötigt, BHR übernimmt die Ausrüstung und Instandhaltung. Einsatzorte sind zum Beispiel in Finnland, Schweden, Holland oder Südafrika.

Begonnen hatte es im Jahre 2006. Das Essener Unternehmen hatte sich auf der Suche nach Fachkräften an die Arbeitsagentur Merseburg gewandt und dort sozusagen offene Türen eingerannt. Doch sofort verfügbar waren gut ausgebildete Facharbeiter auch hier nicht. So setzte man auf Qualifizierung. Nach weiteren Gesprächen mit der IBLM wurde ein Konzept erstellt, in dem es um die gezielte Ausbildung geeigneter Arbeitssuchender ging. 2007 konnte der erste Kurs starten.

Wichtig bei der Auswahl sei gewesen, dass die Teilnehmer ein "gutes Händchen" fürs Schweißen gezeigt hätten, bekennt Mario Bammler, Leiter der Schweißtechnischen Kursstätte der IBLM. Vorkenntnisse seien zwar günstig, aber kein Muss gewesen. "Und das Alter hat fast überhaupt keine Rolle gespielt", denkt er zurück.

Oberste Priorität sei aber die Bereitschaft gewesen, auf Montage zu gehen. "Diese Erklärung haben wir von jedem verlangt", nennt Bammler die Forderung von BHR. Letztlich setzten sich die Gruppen aus Teilnehmern im Alter von Anfang 20 bis Mitte 50 zusammen. Ab 2007 gab es dann jedes Jahr einen fünfmonatigen Kurs, in dem die Männer die speziellen Fertigkeiten des Hochdruckschweißens erlernten. Geschenkt wurde keinem etwas, die Trauben hingen hoch. Das zeigt auch ein Vergleich zwischen Auftakt und Abschluss: 110 Teilnehmer (aus unterschiedlichsten Berufen) waren in die Auswahl gekommen, 34 haben letztlich einen Arbeitsvertrag erhalten.

Inzwischen ist das Projekt abgeschlossen. "Das war ein wunderbares Arbeiten", schwärmt Mario Bammler rückblickend von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Darin schließt er sowohl die Agentur für Arbeit, den Eigenbetrieb für Arbeit des Saalekreises und die BHR GmbH mit ihren Ausbildern als auch die Teilnehmer ein. "Die Männer waren hochmotiviert. Sie wussten, dass es um einen sicheren Job ging und sie hatten ein Ziel", konstatiert er.