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Grundschule Zigelroda Grundschule Zigelroda: Auf alter Kippe entsteht ein Wald

Von Regina Retzlaff 07.05.2003, 15:32

Ziegelroda/MZ. - Aber die Schule endet, ohne dass man sie in Ziegelroda vergessen wird. Denn in engem Zusammenwirken mit dem Forstamt Ziegelroda haben die Mädchen und Jungen vieler Jahrgänge ihre Spuren hinterlassen. Daran erinnerte am Mittwoch Rosi Walter, als die Kinder zum letzten Mal auf die ehemalige Müllkippe des Dorfes am Rande des Waldes zogen, um dort mit Vertretern des Forstamtes und Eltern Bilanz zu ziehen über die Arbeit in der Natur.

"Wir stehen hier auf der ehemaligen Müllkippe. Man kann das heute nicht mehr erkennen", erklärte die Schulleiterin und blickte ins Rund. Es sei vor allem Revierförster Wilmar Frederking gewesen, der sich dafür eingesetzt hat, dass die Kippe nun zu einem Botanischen Garten Ziegelrodas wird, berichtete sie. "Wir wollen hier einen Park für die Gemeinde schaffen", hakte Frederking ein. Die ehemalige Kippe (bis 1989 war sie noch in Betrieb) sei einst mit Erde bedeckt worden.

Zunächst sind nur hier und da kleine Bäume gepflanzt worden, die bei anderen Pflanzungen übrig blieben. "Aber seit es den Baum des Jahres gibt, haben die Schulkinder hier regelmäßig einen dieser Bäume gepflanzt, haben auch die Patenschaft über diese Fläche übernommen. Nun wird es keine Schule mehr im Ort geben. Deshalb habe ich mit dem Querfurter Gymnasium Verbindung aufgenommen und mit Schulleiter Ulrich Walter gesprochen. Es ist abzusehen, dass künftig das Gymnasium diese Fläche in Patenschaft übernehmen wird. Und darüber bin ich sehr froh", so der Revierförster weiter.

Und dann erinnerte Rosi Walter noch einmal an all die Dinge, die Schule und Forstamt gemeinsam in Angriff genommen hatten. Als das Köstler-Denkmal wieder in neuem Glanz erstrahlte, machten sich die Mädchen und Jungen daran, ringsum einen Köstler-Wald anzulegen. Sie pflanzten winzige Bäumchen und nahmen diese Fläche auch in ihre Pflege. "Erinnert ihr euch noch, dass wir auch Wildkirschen und Wildpflaumen gepflanzt haben. Wir haben durch den Forst einen Baumlehrpfad gestaltet und die Bäume an unserem Anger beschriftet", zählte die Schulleiterin auf. "Wir sind stolz auf das Geschaffene. Und wenn ihr in 50 Jahren hier spazieren geht, dann durch einen grünen Wald, den ihr selbst angepflanzt habt."

Abschließend erklärten die Kinder am Mittwoch noch allen Anwesenden, welche Bäume in welchem Jahr zum Baum des Jahres gekürt wurden. Es begann 1989 mit der Eiche, es folgen u.a. die Buche, der Ahorn, die Silberweide und in diesem Jahr die Schwarzerle. Zu jedem Baum wussten die Mädchen und Jungen wichtige Daten, und in einem kleinem Programm zeigten sie außerdem, was alles mit der Natur passieren kann, wenn man achtlos und vor allem verantwortungslos mit ihr umgeht.