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Grosskontrolle Grosskontrolle: Fahrer ignoriert Polizeikelle

Von Dirk Skrzypczak 07.11.2013, 10:40
Hier rauscht der Pkw an der Kontrollstelle in Wallendorf vorbei.
Hier rauscht der Pkw an der Kontrollstelle in Wallendorf vorbei. Peter Wölk Lizenz

Wallendorf/Merseburg/MZ - Die Radarpistole meldet einen Temposünder. Toni Wittig von der Landesbereitschaftspolizei hebt die Kelle, um den Wagen auf der Bundesstraße 181 in Wallendorf anzuhalten - doch das Auto stoppt nicht. Etwa 150 Meter später hält der Fahrer doch an. Ein Beamter läuft los, dann gibt der Fahrer allerdings plötzlich Gas und verschwindet Richtung Günthersdorf. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Polizeikommissar Sebastian Weißke. Per Funk wird das Kennzeichen des Pkw an die Zentrale durchgegeben. Zwölf Kilometer pro Stunde war der Wagen zu schnell. Ein Ordnungsgeld von 25 Euro hätte der Fahrer zahlen müssen. Jetzt bearbeitet den Fall die Bußgeldstelle. Dem Mann drohen eine saftige Geldstraße und Punkte in Flensburg.

Wie im Oktober so hat die Polizei auch am Mittwoch einen Blitzer-Marathon gestartet - nur dieses Mal ohne Vorankündigung. „Im Oktober ging es um Prävention, daher auch die Öffentlichkeitsarbeit. Heute sind wir näher an der Realität dran“, meint Polizeisprecher Jürgen Müller. Am 10. und 11. Oktober waren nur sieben Fahrzeugführer zu schnell unterwegs gewesen. Auch an diesem Mittwoch richtete die Polizei wechselnde Messpunkte im Kreisgebiet ein. In den ersten sechs Stunden hatten die Beamten gut zu tun. 22 Prozent der überprüften Fahrzeuge waren zu flott. Ein detaillierte Auswertung soll es im Laufe des Donnerstags geben.

„Wir werden je nach Einsatzlage die Kontrollen auch in der Nacht zum Donnerstag fortsetzen“, sagt Jürgen Lingel, Leiter des Verkehrsdienstes im Saalekreis. Dann könne man die Daten mit den Werten aus dem Oktober vergleichen. Unterstützt wird das Revier von Einsatzkräften der Landesbereitschaftspolizei aus Magdeburg, des Zentralen Einsatzdienstes aus Halle und von der Stadt Merseburg, die sich mit ihrem mobilen Blitzer an der Großkontrolle beteiligt. Insgesamt sind innerhalb von 24 Stunden rund 25 Polizisten im Kreisgebiet im Einsatz, so Lingel.

Die meisten „Sünder“ zeigten sich übrigens einsichtig. „Ich wollte schnell nach Hause und war dabei offenbar zu schnell“, sagte eine Autofahrerin, die mit Tempo 67 bei erlaubten 50 durch Wallendorf fuhr und dafür 35 Euro zahlen musste. „Ich finde die Kontrollen richtig, wünsche mir aber, dass auch die wirklichen Raser ertappt werden“, meinte sie.