Gesprächsforum bei Infraleuna Gesprächsforum bei Infraleuna: Wanka will Berufsausbildung stärken

Leuna/MZ - „In Hinblick auf die berufliche Ausbildung muss etwas in den Köpfen geschehen“, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Freitag in Leuna. Ab dem Jahr 2021 werde die Bevölkerungsentwicklung Deutschlands deutliche Spuren in den Belegschaften deutscher Unternehmen hinterlassen. Doch in Sachsen-Anhalt und im Saalekreis ist das längst der Fall. Ältere gehen in den Ruhestand, Ausbildungsbewerber erfüllen dagegen oft nicht mal Mindestvoraussetzungen für die Lehre.
Das düstere Bild, das die ehemalige Rektorin der Hochschule Merseburg bei einem Gesprächsforum bei der Infraleuna GmbH zeichnet, erhellt sie mit verschiedenen Programmen und Strategien der vergangenen Jahre, die in ihrem Ministerium entwickelt wurden. „Forscher aus aller Welt kommen nach Deutschland, 55 Prozent der Schulabgänger beginnen ein Studium“, so Wanka. Auf akademischer Ebene gebe es kein Problem im Land, sagt die Mathematikerin. „Das wichtigste ist, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu erhalten“, meint die Bildungsministerin. Eine wichtige Grundlage sei der Mittelstand, der auf Facharbeiter angewiesen ist. „Wenn wir jetzt bei der beruflichen Bildung nicht aufpassen, ist es die größte Konjunkturbremse der kommenden Jahre“, so Wanka.
Gleichzeitig stellte sie heraus, dass sich die „Durchlässigkeit“, also die Chance für Karriereaufstiege, in den vergangenen Jahren enorm verbessert habe „Wir müssen für duale Ausbildung, die eine der besten in der Welt ist, viel mehr werben“ ,sagt Wanka. Das soll aber nicht „mit bunten Flyern“ geschehen, sondern durch die individuelle Ansprache junger Menschen. Ein neues Programm für die Ausbildung in kleinen Unternehmen soll dazu in Kürze von ihrem Ministerium vorgestellt werden.