1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Gekommen, um zu bleiben: Gekommen, um zu bleiben: Junge Familien suche Eigenheim-Idylle im Saalekreis

Gekommen, um zu bleiben Gekommen, um zu bleiben: Junge Familien suche Eigenheim-Idylle im Saalekreis

Von Melain van Alst 28.07.2018, 16:00
Bauflächen werden wie hier in Merseburg vielerorts erschlossen und sind beliebt wie nie.
Bauflächen werden wie hier in Merseburg vielerorts erschlossen und sind beliebt wie nie. Peter Wölk

Merseburg - Wenn Jörg Hoffmann von der Saalesparkasse an seinem Konferenztisch sitzt, hat er den Saalekreis und die Stadt Halle auf einer riesigen Karte an der Wand vor sich. Doch mit den Grenzen des Kreises endet auch die Karte, die sächsische Großstadt Leipzig ist nicht mehr drauf. Dennoch hat sie wie Halle eine enorme Strahlkraft auf den Saalekreis. Die Nachfrage nach Baugrundstücken und bestehenden Eigenheimen ist hoch wie nie.

„Der Saalekreis ist beliebt und das Gefälle zwischen Nord und Süd sowie Ost und West nicht mehr so extrem“, sagt Jörg Hoffmann, Gruppenleiter Immobilien bei der Saalesparkasse. Natürlich gebe es Abstufungen zu den nördlichsten Städten wie Wettin-Löbejün, die nicht mit der Nachfrage im südlichen Raum um Merseburg oder den nördlichen Orten wie Gutenberg und Landsberg mithalten können. „Gerade im nördlichsten Bereich sind die Preise stabil geblieben, wogegen sie im südlichen Raum merklich gestiegen sind.“

Junge Familien suchen Eigenheim-Glück im Saalekreis

Dabei gibt es zentrale Faktoren, die über den Wohnort entscheiden. „Ältere Leute legen Wert auf Infrastruktur und auch Kultur. Sie ziehen eher an die Großstädte wie Halle ran.“ Junge Familien würden dagegen aus der Stadt ziehen, um sich und ihren Kindern ein Eigenheim zu bauen. „In Halle wie Leipzig sind Baugrundstücke begrenzt und teuer, und zur Erfüllung ihres großen Traums suchen junge Familien Baugrundstücke im ländlicheren Raum“, so Hoffmann. Die Erfahrung zeige, dass die günstige Anbindung entscheidend ist. „Alles was nahe der Autobahnen liegt, ist beliebt.“

Für den Arbeitsweg ein paar Minuten mehr aufbringen? Für viele sei das kein Problem. Mit den großen Standorten der Autoindustrie und den Logistikunternehmen bei Leipzig, dem Starpark in Halle und der chemischen Industrie in Leuna und Schkopau sei die Region in einer sehr glücklichen Lage. „Der Trend zeigt, sobald ein Paar über zwei feste Einkommen verfügt und die Familienplanung beginnt, geht es auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück.“

Welche Regionen im Saalekreis besonders beliebt sind

Auffallend beliebt seien die Region um Schkopau, Merseburg und Leuna entlang der B91 oder Landsberg wegen der Nähe zu Halle und der A14. Dagegen haben die Städte Mücheln, Bad Lauchstädt und Braunsbedra den Geiseltalsee als Anziehungspunkt. Immer interessanter werden für Leipziger kleine Orte wie Günthersdorf, Zöschen oder die Stadt Bad Dürrenberg. „Letztere hat sich in kurzer Zeit zu einer Perle entwickelt.“

Beliebt sei auch Querfurt. Die Nähe zu den Großstädten ist im Weida-Land nicht mehr gegeben und auch in Wettin-Löbejün und dem Salzatal nicht zwangsläufig. „Dennoch sind auch dort Grundstücke nachgefragt. Menschen, die von dort kommen, wollen dort bleiben und bauen.“

Die hohe Nachfrage hat auch seinen Preis

Die hohe Nachfrage bestimmt jedoch auch den Preis. „Für Baugrundstücke ist der Preis in Merseburg und der Region um fünf bis zehn Prozent gestiegen“, sagt Hoffmann. Die Kosten für Eigenheime mag er nicht einschätzen. „Da bestimmt die Nachfrage den Preis und immer wieder entscheidend ist die Lage.“ Darüber hinaus steigen auch Mietpreise mit dem zusätzlichen neuen Wohnraum. Wohnungen mit hohem Standard bedeuten auch höhere Mieten.

In der Stadt Merseburg liege die Kaltmiete bei Neubauten bei bis zu 6,25 Euro pro Quadratmeter, in Halle sogar bei zehn bis zwölf Euro pro Quadratmeter. „Noch ein Grund für viele zu bauen, bei der Miete könne man auch eine Rate bedienen.“ (mz)