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Gefahr in Großgräfendorf Gefahr in Großgräfendorf: Hausruine droht bald einzustürzen

Von Gerhard Grulke 20.06.2003, 14:52

Großgräfendorf/MZ. - Axel Zorn hat Angst. Nicht nur nur um seine beiden, auch um die Kinder anderer Eltern im Dorf. Zwar mahnen die Eltern nicht erst seit heute: Meidet den Schenkberg! Weg vom abgesperrten Haus!

"Doch Kinder sind Kinder, sie halten sich oft nicht an solche Warnungen, sie sind neugierig, spielen vielleicht auch dort, wo es gefährlich ist", erzählte der Großgräfendofer am heißen Draht der MZ. Während des heftigen Sturms zu Pfingsten ist es an dem leerstehenden und stark baufälligen Haus am Schenkberg zu einem Mauerwerk-Einsturz gekommen. Ein riesiges Loch klafft nun an der Seite, wo vordem schon breite Risse verliefen. Die Steine sind auf die Straße gefallen. Da dort schon abgesperrt war, kam niemand zu Schaden.

Schon im Herbst 2001 hatte nach Ansicht vieler Großgräfendofer Einsturzgefahr bestanden, war der Sachverhalt bei der Stadt geschildert, Handlungsbedarf gemeldet worden (die MZ berichtete). Verantwortlich in diesem Falle zeichnet das Bauordnungsamt des Landkreises in Merseburg. Auf die bestehende Gefahrensituation seitens der MZ hingewiesen, hieß es, man kenne den Sachverhalt und wisse, dass Gefahr im Verzuge sei. Seit anderthalb Jahren habe der Hausbesitzer eine Abrissgenehmigung, doch bisher hätte sich nichts getan, weil der Eigentümer sich möglicherweise im Krankenhaus befände. Es gelte noch eine Frist, dann würde eine Ersatzvornahme eingeleitet, das, Haus eingestürzt. So, dass keine Gefahr mehr ausgehen könne, so die Antwort von Bauordnungsamtsleiter Friedrich Reetz auf MZ-Anfrage im Jahre 2001.

Nach einem Jahr, im Oktober 2002, erneutes Nachhaken der MZ: "Wir versuchen immer noch, mit dem Eigentümer in Kontakt zu kommen, im Moment", so Reetz diesmal. Nach seiner Kenntnis sei jedoch die Gefahr eines Einsturzes nicht gegeben. "Sollte sich die Situation kolossal verschlechtern, werden wir handeln, um Schlimmerem zuvorzukommen", so der Amtsleiter. Bis auf die erwähnte Absperrung war jedoch nichts geschehen. Reetz ist heute im Ruhestand, dem Bauordnungsamt steht Martina Rosenke vor. Zum bedrohlichen Teileinsturz: "Derzeit wird mit der Stadtverwaltung Bad Lauchstädt geprüft, ob ein Gesamtabbruch des Gebäudekomplexes einschließlich der Beräumung des Grundstückes möglich ist, oder ob nur der Abbruch des einsturzgefährdeten Gebäudes straßenseitig erfolgt Die Entscheidung wird darüber kurzfristig getroffen", heißt es aus dem Bauordnungsamt.

Am Montag, so erfuhr die MZ auf Anfrage von Lothar Runkel, Bauamtsleiter und stellvertretender Bürgermeister von Bad Lauchstädt, gebe es einen Vor-Ort-Termin, wo das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll. Bis zur Entscheidung über den Umfang der Abbruchmaßnahmen, hieß es, werde die Gefahrenstelle durch die Straßensperrung gesichert.