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"Gault Millau 2016" "Gault Millau 2016": Gourmet-Koch Steffen Warias mit Eintrag geehrt

Von UNDINE Freyberg 20.11.2015, 20:36
Steffen Warias hat es in den nächsten Gourmetführer geschafft. Sein Credo: gute Produkte und Visionen
Steffen Warias hat es in den nächsten Gourmetführer geschafft. Sein Credo: gute Produkte und Visionen P. Wölk Lizenz

Merseburg - Wer ins Restaurant von Steffen Warias kommt, liebt gutes Essen und ist nicht in Eile. Für die hohe Qualität seiner Speisen ist er jetzt in den sogenannten „Bib Gourmand Deutschland 2016“ aufgenommen worden. „Michelin vergibt ja bekanntermaßen die Sterne, und im ’Bib Gourmand’ weist man quasi auf Restaurants hin, die kurz davor stehen“, so der Chefkoch von „Ritters Weinstuben“, der sich selbst als kulinarischen Visionär bezeichnet. Im Bib Gourmand, einem Ableger des Guide Michelin, der auch als rote Bibel bezeichnet wird, sind Restaurants aufgeführt, in denen man Spitzenküche zu einem annehmbaren Preis genießen kann. Bib ist übrigens die Abkürzung des Namens des freundlichen Michelin-Männchens, das Bibendum heißt.

Auch im „Gault Millau 2016“, dem bekannten Reiseführer für Genießer, hat Warias seinen Platz und und konnte sogar die Punktzahl von 14 vom vergangenen Jahr verteidigen. „Und das ist nicht leicht, wenn man bedenkt, dass wir ungefähr 350 Tage im Jahr geöffnet haben. Denn jeder kann mal einen schlechten Tag erwischen“, sagt der 48-Jährige, der es übrigens als einziges Restaurant aus dem Saalekreis wieder in den Gault Millau geschafft hat. Die halleschen Restaurants, die mal drin waren, sind rausgeflogen. Aus ganz Sachsen-Anhalt sind überhaupt nur 14 Restaurants vertreten. Aus der näheren Umgebung hat es nur noch ein Freyburger Restaurant hineingeschafft. „Solche Einträge haben schon einen Marketingeffekt, manche Leute reisen wirklich danach“, nickt Warias nachdenklich. Neulich habe er einen ausländischen Gast gehabt, der beruflich in Halle zu tun hat. „Der hat angerufen und bei uns reserviert.“

Wer die Tester sind, die sein Essen mindestens zweimal pro Jahr unter die Lupe nehmen und bewerten? „Ich habe keine Ahnung. Man muss eben immer sein Bestes geben“, lächelt der Mann, der seine kulinarischen Erfahrungen unter anderem im Kempinski Hotel Schloss Rheinhartshausen im Rheingau oder im Hotel Schloss Hubertushöhe gemacht hat.

Steffen Warias achtet auf gute Produkte. „Am besten saisonal und regional.“ Gutes Fleisch kommt aber auch schon mal aus Paris. Drei- bis viermal im Jahr ändert er seine Speisekarte. Vergangene Woche ist ihm dann aber doch etwas passiert, was er so noch nie gemacht hatte. „Ich habe vermutlich mein erstes kohlenhydratfreies Menü gekocht - Topinambur mit Serano-Schinken-Schaum, Hummer-Seeteufel-Roulade im Algenblatt, Steckrüben-Carpaccio und Entenbrust mit Kürbis. Den Gästen hat’s gefallen. Sie haben die Sättigungsbeilagen nicht vermisst“, lächelt Warias. (mz)