Gagfah-Buch löst Welle aus

Merseburg/MZ. - Wegen des großen Andrangs zur ersten Lesung im Mai steht in der kommenden Woche die zweite im Terminplan. Damals mussten etliche Besucher wieder umkehren, weil der Raum im Obergeschoss der Bibliothek die Interessenten gar nicht alle aufnehmen konnte. Am Donnerstag liest Frau Kliche im Sitzungssaal des Alten Rathauses in Merseburg.

Diesmal ist ein besonderer Gast unter den Zuhörern. Mark D. Scheland, amerikanischer Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Leipzig, hat sein Kommen zugesagt. Kristina Kliche, durch private Kontakte mit ihm bekannt, hatte ihn und seine Frau zur Lesung eingeladen, damit sie auch diese Seite des Lebens in Deutschland kennen lernen.

Neu ist zur Veranstaltung am Donnerstag eine Fotogalerie mit Szenen aus der Gagfah-Siedlung. Die Idee kam, weil viele Menschen nach dem Lesen des Buches in eigenen Erinnerungen gekramt hatten. Dabei waren auch jede Menge Fotos zum Vorschein gekommen. Solche Bilder nimmt Kristina Kliche, unterstützt von Heidrun Schulze, am Dienstag von 10 bis 15 Uhr in der Tourist-Information in der Burgstraße entgegen. Dank der Unterstützung der Stadt können sie sofort eingescannt werden. Wer nach 15 Uhr kommt, kann seine Fotos abgeben.

Dass Leute über das Buch und ihre Erinnerungen an die Gagfah-Siedlung miteinander ins Gespräch kommen, hatte sich die Autorin gewünscht. Das lebhafte Echo verblüfft sie trotzdem manchmal noch. So haben sich kürzlich zwei Schulfreundinnen erstmals nach 65 Jahren wieder getroffen - die eine hatte die andere auf einem Kinderfoto wieder erkannt und sich bei Frau Kliche gemeldet. Auch andere einstige Freunde oder Nachbarn feierten Wiedersehen. Ein ehemaliger Merseburger, der heute in Hude wohnt, schickte ihr einen 14-seitigen Brief und einen Aufriss des früheren Wohnhauses mit den Namen aller Mieter.

Lesung am 13. Juli 16 Uhr im Alten Rathaus Merseburg