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G-Nurse aus Merseburg G-Nurse aus Merseburg: Mit Punk - provokant aber auch romantisch

Von Martin Walter 11.09.2016, 10:00
Peter Burtzlaff, Tino Steinfatt und Kay Teumner im Probenraum
Peter Burtzlaff, Tino Steinfatt und Kay Teumner im Probenraum Peter Wölk

Merseburg - „Nimm meine Hand, halt sie ganz fest. Bring uns von diesem Scheißort ganz weit weg. Nimm meine Hand, denn alles was zählt, sind du und ich gegen den Rest der Welt“, schallt es durch den kleinen Proberaum in Blösien.

Dieser einerseits provokante, andererseits romantisierende Text ist der Refrain eines Liedes von G-Nurse. Dabei handelt es sich um eine Rockband aus dem Saalekreis, bestehend aus dem Schlagzeuger Tino Steinfatt aus Blösien, dem Bassisten Kay Teumner aus Weißenfels und dem Gitarristen Peter Burtzlaff aus Bad Dürrenberg. Sie haben sich bei ihrer Ausbildung zum Altenpfleger kennengelernt. So ist auch der Bandname entstanden, denn das englische „Geriatric Nurse“ bedeutet auf Deutsch Altenpfleger. „Die Altenpfleger klingt jedoch nicht so berauschend“, zwinkert Burtzlaff und fügt hinzu: „Auch mit Geriatric Nurse haben sich unsere Zuhörer und wir lange herumgequält, deshalb haben wir den Namen dann zu G-Nurse verkürzt.“

Gründung von G-Nurse

Wie es zur Gründung der Gruppe kam, erklärt Steinfatt wie folgt: „Wir sind alle musikbegeistert und mögen dieselben Bands, also haben wir beschlossen, es selbst mal zu probieren.“ Das war vor nunmehr zehn Jahren. Seitdem hatten G-Nurse unter anderem Auftritte in Berlin, Straußberg, Halle und Leipzig. „Durch die Einladungen befreundeter Bands sind wir ziemlich oft unterwegs und kommen so im Monat auf durchschnittlich zwei Konzerte“, sagt Teumner. Angefangen hat die Band mit englischen Texten, da Deutsch „zu hakelig“ klinge. „Eines Tages wurden wir zu einem Festival in Berlin eingeladen. Der Veranstalter sagte: Ich finde euch gut, aber englische Texte mag ich nicht so. Also haben wir es einfach mal mit deutschen Texten versucht, und die kamen bei den Fans sogar noch besser an.“

Ihre Musik beschreibt Teumner als „Punk-Musik, die aber auch von vielen Nicht-Punkern gehört wird“. Zudem enthalte sie streckenweise auch Pop-Elemente. Ebenso machen G-Nurse Balladen und haben sich auch an einer Mischung aus Hip-Hop und Punk probiert. „Wir sind breitgefächert und experimentierfreudig. Außerdem ist ein Stilbruch auch erlaubt im Punk“, sagt Teumner augenzwinkernd. Wichtig seien ihnen vor allem eingängige Texte und Refrains.

Liebe, Verlassenwerden, Freundschaft und Vertrauen

Ebenso vielfältig wie das melodische Repertoire sind auch die Themen: „Es geht um Liebe, Verlassenwerden, Freundschaft und Vertrauen. Wir erzählen eben einfach aus unserem Leben“, sagt Steinfatt und Burtzlaff fügt hinzu: „Außerdem haben wir Klamauk-Songs, aber auch sozialkritische Texte und Lieder, in denen wir ein Statement gegen Rechts setzen wollen.“ Als Vorbilder nennen sie die Ärzte, die Ramones und andere Punkbands der angehenden 2000er.

Zum zehnten Jahrestag haben sich G-Nurse mit ihrem neuen Album „Musiktherapie“ selbst ein Geschenk gemacht. Es kann auf Konzerten oder der Facebook-Seite der Band gekauft werden. Wo sich die drei in weiteren zehn Jahren sehen? „Die Band soll es dann auf jeden Fall noch geben. Wir haben eine schöne Fan-Base aufgebaut und hoffen, dass sie uns dann immer noch unterstützt.“ (mz)