Fokus auf dem Lokalen Fokus auf dem Lokalen: Das will der neue Ortsbürgermeister für Klobikau umsetzen

Klobikau - Er sei ein „Urbürger“, sagt Steffen Schröder über sich. Der 45-Jährige spielt damit darauf an, dass er nur ein Jahr, Ende der 90er Jahre, mal in Delitz gewohnt hat, den Rest seiner Lebenszeit jedoch in Klobikau verbrachte. Seit dem Sommer steht der zweifache Familienvater der südlichsten Ortschaft der Goethestadt sogar als Ortsbürgermeister vor. Er folgt damit auf Christine Murre, die zur Wahl nicht mehr angetreten war.
Ortsbürgermeister nämlich als Vollzugsbeamter bei der Bundespolizei
Der Posten des Ortsbürgermeisters ist für Schröder, der schon seit 2008 im Ortschaftsrat sitzt, nicht die einzige politische Neuerung in diesem Jahr. Im Mai wurde er für die LSG Klobikau-Milzau, deren zweiter Vorsitzender er ist, erstmals in den Stadtrat gewählt. In der Summe seien diese Aufgaben doch zeitaufwendiger als gedacht, resümiert er nach den ersten zwei Monaten.
Allerdings hatte Schröder ohnehin damit gerechnet, dass es berufsbedingt immer mal wieder zu Terminkonflikten kommen könnte. Seine Brötchen verdient der Ortsbürgermeister nämlich als Vollzugsbeamter bei der Bundespolizei. Seine Dienststelle ist in Bad Düben. „Aber ich bin viel im Einsatz“, berichtet Schröder. Fußballfans begleiten etwa, immer wieder muss er auch nach Bayern zu den nach wie vor laufenden Grenzkontrollen zu Österreich.
Zuzug und Unterstützung für Vereine auf der Agenda des Ortsbürgermeisters
Mit Aussagen zur Weltpolitik hält sich der Beamte jedoch zurück. Sein politischer Fokus liegt auf dem Lokalen. So sei ihm etwa die Vereinsförderung für Klobikau wichtig, denn: „Ohne Vereine wäre das hier ein totes Dorf.“ Ein anderer Punkt, der die Vitalität des Ortes gefährde, sei der demografische Wandel. „Damit der uns nicht aussterben lässt, ist es wichtig für Klobikau Zuzug zu ermöglichen.“
Schröder denkt dabei aber weniger an große Neubaugebiete, wie sie derzeit in Lauchstädt in Planung sind, sondern an Lückenbebauung und die Nutzung noch freier Flächen. Da gäbe es noch einige, befindet der Ortsbürgermeister. „Ich würde auch gern mal sehen, dass auf Privatflächen, wie auf dem alten Rittergut oder der ehemaligen LPG, etwas geschieht.“ Aber da seien die Besitzverhältnisse schwierig.
Bescheidene Lösungen: Kein Eventpark und Metaltreppe
Die sind beim Park nicht das Problem. Bad Lauchstädts Bürgermeister Christian Runkel (CDU) würde den dortigen Spielplatz gern zu einem Ausflugsziel weiter entwickeln. Schröder ist kein Fan dieser Idee: „Es soll ja ein Ort der Erholung sein. Ich will keinen Eventpark.“ Generell sieht der neue Ortsbürgermeister aber Handlungsbedarf etwa bei den Wegen. Das gilt natürlich auch für die weiterhin wegen Schäden gesperrte Treppe auf die Halde. Dort suche man noch mit dem Bauhof nach einer Lösung.
Langfristig sieht Schröder hier aber eher eine Metalltreppe, wenn die Holzvariante nicht mehr zu retten ist. Auch beim maroden Aussichtsturm ist er für einen Materialwechsel. Allerdings spricht sich Schröder auch hier für eine bescheidenere Lösung aus. Fünf Meter mehr als bisher würden reichen, um wieder den ganzen Geiseltalsee sehen zu können. Runkel hatte im Vorjahr einen 53 Meter hohen Neubau ins Spiel gebracht. (mz)