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Flughafen Leipzig/Halle Flughafen Leipzig/Halle: Nachts künftig mehr Starts auf der Nordbahn?

08.10.2014, 20:01
Der Flughafen Leipzig/Halle
Der Flughafen Leipzig/Halle dpa/ARCHIV Lizenz

Schkopau - Am DHL-Drehkreuz des Flughafens Leipzig/Halle werden täglich rund 2 000 Tonnen Fracht umgeschlagen, 52 Flugzeuge gleichzeitig können auf dem Vorfeld be- und entladen werden. Ein Großteil der Aktivitäten läuft nachts - zu Lasten der Anwohner sowohl auf sächsischer als auch auf sachsen-anhaltischer Seite. Insbesondere die Dörfer in der Aue, aber auch östliche Teile der Stadt leiden unter Lärm. Dort bringen die zahlreichen Nachtflüge die Bewohner um den Schlaf.

Streit um An- und Abflüge

Seit Jahren wird in diesem Zusammenhang die Verteilung der An- und Abflüge auf den beiden Start- und Landebahnen diskutiert. Der Planfeststellungsbeschluss Flughafen-Ausbau hatte eine 50:50-Lösung empfohlen. Tatsächlich werden nachts aber rund 95 Prozent der Nachflüge über die Südbahn abgewickelt: Im Süden befindet sich der DHL-Standort. Am 12. November soll die aus Experten und Vertretern der betroffenen Anrainerkommunen und des sächsischen Umweltministeriums zusammengesetzte Fluglärmkommission des Flughafens nun beschließen, welche Bahn-Verteilung sie empfehlen wird.

Durch eine neue Aufteilung würden andere Ortschaften vom Lärm betroffen sein. Genau untersucht werden muss, wie sich die Änderung bei den Lande- und Startbahnen auf die Stadt Halle auswirken würde.

Drei Varianten in der Diskussion

Zur Auswahl stehen drei Varianten, wie Michael Teske, der Vertreter Schkopaus in der Fluglärmkommission, erklärt. Variante 0 würde bedeuten, dass alles so bleibt, wie es ist. „Dafür plädieren aber nur Landsberg und Kabelsketal“, wie Teske betont. Grund ist wohl die Befürchtung bei den Einheitsgemeinden, dass bei einer gleichmäßigeren Umverteilung der An- und Abflüge bereits betroffene Ortsteile wie etwa Großkugel oder Gröbers zwar etwas entlastet, Ortsteile, die sich derzeit außerhalb der Fluglärmzone befinden, dafür aber neu belastet werden. Die Varianten 1 und 1a sehen laut Teske jeweils eine geografische Verteilung der Flüge auf die beiden Start- und Landebahnen vor. Nördliche Flüge auf der nördlichen Bahn, südliche auf der südlichen Bahn, so das einfache Prinzip. Bei Variante 1a, die von allen übrigen Mitgliedern bis auf Leipzig favorisiert wird, wären nur startende Flugzeuge betroffen.

„Es wird Zeit, dass sich die Kommunen stärker solidarisieren, nicht nur an ihre eigenen Vorteile denken“, mahnte Michael Teske. Schkopau habe in diesem Sinne den ersten Schritt gemacht, wie er sagt: „Bei Variante 1 wären die Schkopauer Ortsteile deutlich entlastet worden, aber wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil andere Orte betroffen wären.“ (mz/ram)