1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Flotte Porsche-Parade in Merseburg

Flotte Porsche-Parade in Merseburg

Von Undine Freyberg 19.02.2006, 17:48

Merseburg/MZ. - Ganz egal wen man aus der Runde anschaut - sie strahlen alle."Wir sind so glücklich, denn gleich geht es nach Leipzig", jubelt Julie Amos, die mit ihrem Mann Martin und seinem Porsche 993 Turbo aus Manchester nach Merseburg gekommen war. Malcolm Edwards verstaut noch die beiden Helme für sich und seine Frau Denise, und dann ist auch er bereit. Und weil außerdem die Sonne lacht, fährt der Pilot aus Knutsford im englischen Cheshire mit seinem 25 Jahre alten Porsche heute "oben ohne".

13 Porschefahrer oder Zweier-Teams aus England, Wales, Schweden und Deutschland hatten sich das Merseburger Radisson-Hotel am Wochenende als "Basislager" ausgesucht, um von hier aus zum Porsche-Gelände in Leipzig zu starten. Gemeinsam mit John Oakley, ehemals bei Porsche England beschäftigt und immer noch Fahrinstrukteur für die schnellen Flitzer, hatten sie einen zweitägigen Besuch auf dem Werksgelände gebucht, bekamen eine Werksbesichtigung, eine Geländefahrt mit dem Porsche Cayenne und am Sonntag dann die Möglichkeit, mit dem eigenen Wagen auf den 3,7 Kilometer langen Prüfkurs in Leipzig zu gehen.

John Oakleys gelber 996 Twin Turbo hat zwar flotte 600 PS unter der Haube und könnte maximal 340 Kilometer pro Stunde fahren, doch die hat der 32-Jährige aus Harwich (Essex) in Leipzig nicht erreicht. Und trotzdem sagt er: "Es war absolut toll."

"Die Start- und Zielgerade des Kurses ist zu kurz für Spitzengeschwindigkeiten", erklärt die Pressesprecherin von Porsche Leipzig, Astrid Lübke. "Es kommt aber auch nicht nur auf die Geschwindigkeit an." Der Kurs, auf dem zehn weltberühmte Formel-1-Kurven, zum Beispiel vom Nürburgring oder aus Monte Carlo, eingebaut sind, diene eher dem Fahrsicherheitstraining. Hier wird zum Beispiel auch jeder in Leipzig produzierte Porsche einige Runden eingefahren.

Um zumindest ein wenig den Rausch der Geschwindigkeit zu erleben, reichte den Porsche-Fans allerdings schon die Tatsache, auf deutschen Autobahnen fahren zu können. Zumindest auf freigegebenen Strecken konnten sie Geschwindigkeiten fahren, von denen sie sonst nur träumen können. "Britische Autobahnen sind nicht für schnelle Autos gemacht", meinte Julie Amos bedauernd. In Großbritannien sind maximal 70 Meilen oder 113 Kilometer pro Stunde erlaubt.

Nicht besser geht es da Philip und seinem Vater Lars Lund. Die beiden hatten sich vom schwedischen Falsterbo aus der Gruppe angeschlossen und waren mit ihrem Porsche den ganzen Weg von Skandinavien runter bis Merseburg gefahren. "Bei uns ist das mit der Geschwindigkeitsbegrenzung ähnlich wie in Großbritannien. 110 Kilometer pro Stunde sind bei uns in Schweden das Maximum auf Autobahnen", erklärt der 24-jährige Philip. Und an Tempobegrenzungen halten sich die Porsche-Fans, weshalb der ganz schnelle Wagen wohl meist im Stall bleibt. "Ich fahre mit meinem Wagen nicht jeden Tag, einen Porsche hat man zum Spaß", erzählt der 37-jährige Porsche-Händler Karl Chopra aus London. "Normal fahre ich Mercedes."

Informationen rund um Porsche Leipzig inklusive Infos zu Preisen für Werksbesichtigungen und Porsche-Fahrten auf dem Gelände gibt es unter Porsche Leipzig